Kulturpreis des Kantons Zürich geht an Hannes Binder

Binder hat an der Zürcher Kunstgewerbeschule studiert und ist seit 1972 als selbstständiger Illustrator für zahlreiche Printmedien und Buchverlage tätig, darunter stilprägende Publikationen wie «NZZ »Folio«, »Der Spiegel«, »Stern« und »Die Zeit«. Daneben verfasst er eigene Comic- und Bilderbücher.
Sein Markenzeichen ist dabei die Schabkartontechnik, der vorgetäuschte Holzschnitt. Seinen Innovationsgeist beweist Binder etwa mit der 2020 erschienenen Graphic Novel «Der Digitale Dandolo», in der er durch Verwendung von QR-Codes verschiedene Zeitebenen und Figuren miteinander in einen Dialog setzt und so ganz neue Möglichkeiten für das Erzählen von Geschichten schafft, wie der Regierungsrat am Freitag mitteilte.
Die beiden mit je 30'000 Franken dotierten Förderpreise gehen an den Kunstraum Last Tango und den Musiker Edouard Mätzener.
Last Tango hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Treffpunkt der Szene entwickelt und ist zum Garant für Neuentdeckungen geworden, wie es in der Mitteilung heisst. Bis heute fanden im Kunstraum 21 Ausstellungen mit rund 90 Künstlern und Künstlerinnen statt, wobei weibliche Positionen auffällig stark vertreten sind.
Der vielseitige Geiger Edouard Mätzener bewegt sich mit traumwandlerischer Sicherheit zwischen Klassik, Jazz und World Music und sorgt sowohl als Solist als auch als Kammermusiker für Aufsehen, schreibt der Regierungsrat. Nebst seiner Passion für Kammermusik ist Mätzener als Gründungsmitglied, Geiger und Komponist treibende Kraft der Klezmer-Band Cheibe Balagan.
Mit der Goldenen Ehrenmedaille wird die Literaturwissenschaftlerin und Publizistin Beatrice von Matt ausgezeichnet, eine der prägendsten Stimmen der deutschsprachigen Literaturszene. Als Publizistin, Feuilleton-Redaktorin der Neuen Zürcher Zeitung und Stiftungsrätin von Pro Helvetia habe sie ganzen Generationen die Tür zur Literatur geöffnet und über Jahrzehnte offen gehalten.