Nach der Überprüfung von 38 Denkmälern, bei der problematische Aspekte festgestellt wurden, will die Stadt Zürich nun eine Denkmalstrategie erarbeiten.
Zwingli
Das Zwingli-Denkmal bei der Wasserkirche in Zürich. - Keystone

Die Überprüfung von 38 Denkmälern in der Stadt Zürich ist zum Schluss gekommen, dass keines als grundsätzlich «heikel» einzustufen ist. Es gebe allerdings problematische Aspekte. Die Stadt will nun eine Denkmalstrategie erarbeiten.

Die Denkmäler würden meist nur Teile der Aktivitäten einer Person würdigen, teilte der Stadtrat am Mittwoch, 13. April 2022, mit. Bei Alfred Escher etwa seine Rolle als Unternehmer. Die Denkmäler stünden auch für die Werte einer bestimmten Zeit. Allerdings gebe es aber auch problematische Aspekte.

Heute ist etwa bekannt, dass Alfred Escher indirekt über die Kaffeeplantage seines Onkels auf Kuba mit Sklaverei zu tun gehabt hatte.

Gesamtkonzept «Erinnerungskultur» bis 2024

Solche Aspekte könnten mit zusätzlichen Hinweisen an den Denkmälern deutlich gemacht werden, teilte der Stadtrat mit. Die Denkmalstrategie solle darum Leitlinien formulieren für den Umgang mit bestehenden und neuen Denkmälern.

Die Strategie soll ein Bestandteil des geplanten Gesamtkonzepts Erinnerungskultur werden, das bis 2024 erarbeitet werde.

Der Historiker Georg Kreis überprüfte die 38 Denkmäler im Auftrag der Stadt Zürich, um die Bezüge der Stadt zu Rassismus und Kolonialismus im öffentlichen Raum sichtbar zu machen. Dabei fokussierte er sich auf die historische Einordnung und Entstehungsgeschichte, wie es in der Mitteilung heisst.

Die Überprüfung war die Folge einer Studie der Universität Zürich, die Ende 2020 veröffentlicht worden war. Diese attestierte der Stadt eine «vielfältige und relevante» Verbindung zur Sklaverei.

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