Kantonsrat will zusätzliche Tram-Verbindung in der Lengg

Für den Grünen Baudirektor Martin Neukom ist eine weitere Tramverbindung in der Lengg eigentlich gar nicht nötig. Es sei schon geplant, die Tramlinie 15 zu verlängern, Flexity-Trams einzusetzen und eine neue Buslinie zu schaffen. Dies werde das zusätzliche Verkehrsaufkommen auffangen können, sagte Neukom in der Debatte.
Mit deutlicher Mehrheit entschied das Parlament jedoch, dass Neukom nun trotzdem eine weitere Tramlinie prüfen soll. Der Kantonsrat verankerte im Richtplan dabei die Idee einer Tramlinie mit direkter Verbindung ins Stadtzentrum oder gar einen Tram-Tunnel mit zentraler Haltestelle für das Gesundheitsquartier.
Für solche Projekte schon mit einem Richtplan-Eintrag ober- und unterirdisch Platz zu sichern, wie es die GLP forderte, lehnte die Kantonsrats-Mehrheit jedoch ab. Schliesslich wisse niemand, wo diese Tramlinie hinkomme und ob überhaupt ein Tunnel gebaut werde.
Der Autoverkehr soll im verdichteten Gesundheitsquartier Lengg, so will es die Klima-Allianz, nicht mehr das Verkehrsmittel erster Wahl sein. Natürlich dürften etwa Eltern mit verunfallten Kindern immer noch mit dem Auto zum Kinderspital fahren.
Besucherinnen und Besucher oder Patienten ohne Notfall-Situation sollen aber vermehrt den ÖV nutzen. Als «Vorsichtsmassnahme» entschied der Kantonsrat deshalb, kein neues Parkhaus im Richtplan zu verankern, wie es FDP, SVP, EDU und Mitte gefordert hatten.
Am 7. Juni wird der Rat den Rest des Richtplanes für das Quartier Lengg beraten. Zu reden geben dürfte dann vor allem die von der Klima-Allianz geplante Deckelung des Autoverkehrs.
Sie will die Zahl der Fahrten auf 11'600 pro Tag begrenzen und diese Zahl im Richtplan verankern - sehr zum Missfallen von FDP und SVP. Schliesslich gebe es auch Angestellte, die Schicht arbeiten würden. Die könnten gar nicht aufs Tram, gab etwa die FDP zu bedenken.
Angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Zürcher Kantonsrat dürfte die Deckelung des Autoverkehrs wohl aber Tatsache werden.