Zug gastiert bei den Vizekönigen Europas

Der SV Wiler-Ersigen ist der klare Branchenleader in der Schweiz. Kein anderer Verein hat mehr als zwölf Meistertitel geholt und kein Team aus der Schweiz stand öfters in einem Final des Champions Cup, dem Unihockey-Äquivalent der Champions League (in stark komprimierter Form).

So letztmals am vergangenen Wochenende im tschechischen Ostrava. Im Halbfinal schockte die Equipe von Thomas Berger den Vorjahreschampion Classic aus Finnland.

Im Final schuf der schwedische Champion Storvreta erst im letzten Drittel die siegbringende Differenz. Und entsprechend steht Wiler-Ersigen auch im nationalen Championat an der Spitze der Tabelle – auch weil der direkte Konkurrent GC am letzten Wochenende etwas überraschend tauchte – und zwar gegen Zug.

Wohl findet sich kein Akteur von Wiler-Ersigen in den Top Ten der Skorerliste. Sein bester Punktesammler ist der 38-jährige Matthias Hofbauer auf Platz 15.

Dies dokumentiert die Ausgeglichenheit im Kader, das mit drei finnischen Weltmeistern (Tatu Väänänen, Joonas Pylsy und Krister Savonen) veredelt ist. Dazu mit Jan Bürki und Nicola Bischofberger zwei spielstarke Schweizer Verteidiger.

Und das Potenzial in der Offensive ist ebenso schreckeinflössend für die Gegnerschaft. Michal Dudovic wurde als Mitglied der slowakischen Nationalmannschaft an der WM 2018 Topskorer.

Dazu gesellt sich eine starke Ostschweizerfraktion mit den Gebrüdern Claudio und Nico Mutter sowie Marco Louis. Auf sich aufmerksam machte in der Saison auch Radek Sikora, der Sohn des gleichnamigen Assistenztrainers.

Für die Zuger, die sich in der oberen Tabellenhälfte etabliert haben, wird die Parte am Sonntag in Zuchwil zu einer Art Lackmustest, um zu sehen wie gross und nachhaltig die Fortschritte dieser Saison sind. Der Sieg gegen GC war am vergangenen Sonntag fraglos ein Zeichen, dass auch Topteams geschlagen werden können.

Gleichwohl deutete der Rückschlag gegen Uster vor Weihnachten auch daraufhin, dass die Zuger noch kein absolutes Spitzenteam sind.