

Blitzstart und Einbruch: Saisonstart missglückt

Die Zuschauer in der neuen Dreifachsporthalle der Kantonsschule Zug erlebten ein Spiel, das beide Teams als Achterbahn beschreiben dürften. Für die Zuger endete die wilde Fahrt allerdings neben den Gleisen.
In den letzten zwei Minuten versuchten sie noch einmal alles, ersetzten den Torhüter Daniel Mück durch einen sechsten Feldspieler und drückten verzweifelt auf den Ausgleich. Er fiel nicht mehr; Jürg Siegenthaler im Langnauer Tor rettete den Gästen die drei Punkte mirakulös.
Und so bezahlten die Zentralschweizer in der Saisonpremiere für ein katastrophales Schlussdrittel und standen mit leeren Händen da. Dabei hatte es aus Sicht der Zentralschweizer vielversprechend begonnen:
Eine schöne Kombination mit zwei langen Pässen hebelte die Emmentaler Defensive aus und Andreas Dahlqvist traf schon nach 57 Saisonsekunden zum 1:0. Die Gäste fanden sich zwar in der Folge besser zurecht und erzielten ihrerseits den ersten Saisontreffer – wenig überraschend erzielte der schon fast ewige Topskorer Simon Flühmann den Ausgleich.
Gelungene Führung
Es war das erste von letztlich drei Toren an diesem frühen Abend für ihn. Dahlqvist hatte jedoch die schnelle Antwort bereit:
Er brachte das Heimteam nach einem Konter wieder in Führung. Doch damit war das Heimteam gut bedient, fand Captain Tim Mock nach dem Spiel:
«Wir hatten einen harzigen Start. Es hätte nach den ersten 20 Minuten fraglos auch anders aussehen können.»
Hingegen begeisterten die Zuger zumindest die einheimischen Fans zu Beginn des zweiten Drittels. Der erst 19-jährige Severin Nigg, auf diese Saison zum Stammspieler befördert, vollendete eine schöne Ballstafette über Mock.
Tigers spielte sich durch die Zuger Abwehr
Dann bediente der U19-Internationale Emil Julkunen, der aus spitzem Winkel den vierten Treffer erzielte. Und es schien gar eine Zuger Gala zu werden, als Manuel Staub eine Vorlage von Daniel Uhr zum 5:1 verwertete.
Gerade mal etwas mehr als 26 Minuten waren gespielt und die Wirkung des Tigers-Timeouts nach dem 4:1 schien bereits verpufft. Doch die Tigers schüttelten sich und rappelten sich.
Immer wieder sorgte das aggressive Forechecking für Probleme – vorerst noch ohne sichtbare Auswirkungen auf das Resultat. «Was wir spielten wollten, hat funktioniert», konstatierte Mock.
Was sich Ende des zweiten Drittel abzeichnete, traf im letzten Drittel ein: Die Tigers spielte sich durch die Zuger Abwehr und Thomas Gfeller verkürzte.
Treffer vor Schluss
Den Zugern bot sich gleich die Chance, das Skore wieder zu erhöhen, als den Langnauern ein Wechselfehler unterlief. Statt jedoch im Powerplay wieder vorzulegen, düpierten sich die Gastgeber gleich selber.
Gleich zwei Langnauer gingen vor dem Tor vergessen – 3:5. Und es kam noch schlimmer.
Slapstickartig rutschten Yannick Schelbert und Manuel Staub auf dem schweissnassen Boden aus; Flühmann drückte den Ball vor den Augen der konsternierten Zuger über die Linie. Und wieder Flühmann glich schliesslich für die euphorisierten Gäste sieben Minuten vor Schluss gar aus.
Schliesslich unterband Janis Lauber vier Minuten vor dem Ende einen Auslösungspass und überwand Daniel Mück zum 6:5. «Wir sind komplett eingebrochen», so Tim Mock nach dem Spiel.
«Wir haben den Fokus verloren. Ich kann es nicht erklären.»