

Wums Hilfikon/Villmergen: Ein Wochenende im Zeichen des Mittelalters

Vom Freitag bis Sonntag, 25. bis 27. September findet an der Alten Landstrasse in Hilfikon/Villmergen das dritte Wikinger- und Mittelalterspektakel «Wums» statt.
Der Jahrmarkt kann unter Berücksichtigung verschiedenster Sicherheitsmassnahmen durchgeführt werden. Passend zur aktuellen Lage dieses Jahr unter dem Motto Pest.
«Wir haben den Jahrmarkt dieses Jahr schon mehrmals organisiert. Immer wieder mussten wir das Wums den aktuellen Vorschriften anpassen», sagt Höiu. Er bildet zusammen mit seiner Frau Jera das Marktkomitee.

Gelände den Umständen angepasst
Am Wums Hilfikon/Villmergen muss dieses Jahr aber auch auf vieles verzichtet werden. So gibt es in diesem Jahr nur eine Band. «Diese spielt nicht auf einer Bühne, sondern ist auf dem ganzen Gelände unterwegs», sagt Jera. So soll eine Menschenansammlung vermieden werden.

Auch sonst wird das Wums den Gegebenheiten angepasst. So sind beispielsweise die Stände weiter auseinander, die Gassen breiter und es gibt nur Stehtische. Auch werden die Daten der Besucher beim Eingang aufgenommen. Das Komitee lässt maximal 1'000 Besucher auf das Gelände an der Alten Landstrasse in Hilfikon/Villmergen.

Schlacht, Handwerk und Maskenprämierung
Trotz Einschränkungen können sich die Besucher auf den Jahrmarkt freuen. Nebst den Marktfahrern und der musikalischen Unterhaltung gibt es auch wieder eine Schlacht. Zur Schlacht auf dem Hügel ist der Zutritt nur mit Maske erlaubt.

Passend zum Pest-Motto haben sich Jera und Höiu aber auch hier etwas einfallen lassen: es gibt eine Pestmasken-Prämierung. Die Besucher können also selbst kreativ sein und sich auf viele mittelalterliche Masken auf dem Gelände freuen. Auch werden Pestmasken auf dem Gelände verkauft.

Auch wird den Besuchern das Handwerk von damals live präsentiert. Jedoch: «Sobald sich zu viele Besucher bei einem Stand ansammeln, wird die Vorführung unterbrochen. Oder die Besucher ziehen freiwillig Masken an, sodass das Handwerk zu Ende gezeigt werden kann.»

Unterstützung von aussen
Aufgrund der Lage wird das Komitee bis zum Startschuss des Wums dennoch auch von einer gewissen Nervosität begleitet. Jera und Höiu rechnen zudem damit, am Wochenende von verschiedenen Stellen geprüft zu werden. «Wir haben viele Abklärungen gemacht und haben alle Bewilligungen. Den Jahrmarkt können wir guten Gewissens durchführen», so die beiden.

«Alle, denen wir unser Konzept geschickt haben, haben uns viel Glück und Freunde gewünscht. Wir erfahren viel Unterstützung für die Durchführung», freuen sich Jera und Höiu. Auch alle Marktfahrer haben ihr eigenes Schutzkonzept vorliegen. «Die Zusammenarbeit und der Zusammenhalt in dieser schwierigen Zeit ist sehr gross.»

Spendenaufruf zugunsten der Marktfahrer
Auch wenn die Umstände nicht einfach sind: Das Wums soll besonders für die Marktfahrer unbedingt stattfinden. «Sie hatten seit den Weihnachtsmärkten 2019 keine Einnahmen mehr», sagt Höiu.

Daher möchte das Komitee den Marktfahrern die Standgebühr auch möglichst erlassen. Über die Wums-Homepage kann gespendet werden. Der Betrag wird in erster Linie für die Standgebühren eingesetzt. Danach folgen die Gagen der Handwerker und Künstler.

Von anderen Vereinen aber auch von Privatpersonen aus dem Dorf gingen schon einige Spenden ein. «Ein Mittelalterverein aus Bern hat uns 1'000 Franken gespendet. Da hatte ich schon etwas Pipi in den Augen», sagt Jera sichtlich erfreut.

Jahrmarkt in Villmergen als gutes Beispiel
Jera und Höiu wollen mutig vorangehen und zeigen, dass ein solcher Markt mit den nötigen Vorkehrungen stattfinden kann. «Das ist auch für das nächste Jahr wichtig. Denn bestimmt wird Corona auch dann noch ein Thema sein. Aber wir dürfen leben – und wir dürfen überleben», sind sich Jera und Höiu einig.

Das Komitee und alle beteiligten hoffen trotz Corona auf viele Besucher am Wochenende des 25. bis 27. Septembers auf dem Gelände an der Alten Landstrasse Hilfikon/Villmergen.