Aufgrund der derzeit rasant steigenden Energiepreise sieht sich Wohlen AG gezwungen, ihre Erdgaspreise rückwirkend per 1. Oktober 2021 stärker zu erhöhen.
Stadt Wohlen im Aargau.
Die Stadt Wohlen im Aargau. (Archivbild) - Nau.ch / Jeannine Good
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In den letzten Wochen sind die Energiepreise an den westeuropäischen Handelspunkten weiter massiv gestiegen. Die Marktpreise für Erdgas haben sich alleine im Zeitraum von Mitte August bis Anfang Oktober verdreifacht. Vor diesem Hintergrund musste die Gasverbund Mittelland AG (GVM), die Erdgaslieferantin der ibw, ihren Arbeitspreis für Erdgas erneut erhöhen.

Die ibw sieht sich daher gezwungen, ihre Erdgaspreise rückwirkend per 1. Oktober 2021 nicht wie angekündigt um 2,7 Rappen pro Kilowattstunde zu erhöhen, sondern um 6,7 Rappen pro Kilowattstunde. Für ein Einfamilienhaus mit einem jährlichen Verbrauch von 20'000 Kilowattstunden steigen die monatlichen Erdgaskosten um rund 120 Franken. Dies entspricht einer Erhöhung um 73,1 Prozent.

Die ibw ist von Ausmass überrascht

Die ibw ist über diese Entwicklung alles andere als erfreut. «In den vergangenen Jahren haben wir alles darangesetzt, mit einer vorausschauenden Beschaffungsstrategie eine möglichst hohe Preisstabilität zu erzielen», sagt Peter Lehmann, Vorsitzender der ibw-Geschäftsleitung. «Als lokaler Versorger haben wir den globalen Verwerfungen jedoch wenig entgegenzusetzen. Und auch wenn ein Preisanstieg nach der Tiefpreisphase der letzten Jahre zu erwarten war, so haben uns Ausmass und Plötzlichkeit nun doch überrascht.»

Es bestehen unsichere Aussichten für 2022

Die künftige Entwicklung ist laut Peter Lehmann derzeit schwer abzuschätzen: «Ein strenger Winter könnte zu einer weiteren Erhöhung der Erdgaspreise führen. Zudem schlägt ab 1. Januar 2022 die Erhöhung der CO2-Abgabe zu Buche.» Demgegenüber könnte allenfalls die für kommenden Frühling erwartete Zertifizierung der «Nord Stream 2»-Pipeline von Russland nach Europa eine gewisse Entspannung bringen. Dabei verspricht Peter Lehmann: «Sollte sich die Situation wieder beruhigen, geben wir allfällige Preissenkungen wie stets in der Vergangenheit selbstverständlich gern an unsere Kundinnen und Kunden weiter.»

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