Wer hat Urs Bosisio vergangenes Jahr besonders beeindruckt und was steht 2021 auf dem Programm der Gemeinde Hägglingen? Im Gespräch mit dem Gemeindeamman.
Urs Bosisio, Gemeindeammann Hägglingen
«Was im Pflegebereich während der letzten Monate geleistet wurde, verdient meinen grössten Respekt», sagt Urs Bosisio, Gemeindeammann Hägglingen. - Nau.ch / Chantal Siegenthaler
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Nau.ch: Urs Bosisio, wie haben Sie die doch etwas speziellen Weihnachtstage 2020 verbracht?

Urs Bosisio: Wir haben wie immer im kleinen Rahmen zu Hause in Hägglingen gefeiert. Das traditionelle Mittagessen im Restaurant Landhaus in Villmergen am 25. Dezember ist dieses Jahr leider ausgefallen.

Ab dem 27. Dezember hat man mich dann in Flims angetroffen. Nicht auf den Skiern, sondern mit meinem Hund auf langen Märschen.

Speziell war, dass ich dieses Jahr bedeutend länger in Flims bleiben konnte. Dies, weil sowohl der Neujahrsempfang wie auch gewisse Sitzungen in der ersten Januarwoche nicht stattfanden.

Nau.ch: Wie sieht ihr Rückblick als Gemeindeammann der Gemeinde Hägglingen auf das Jahr 2020 aus? Was bleibt Ihnen positiv, was vielleicht auch negativ in Erinnerung?

Urs Bosisio: Die positiven Erinnerungen überwiegen bei Weitem. Erfreut war ich über das Verständnis der Bevölkerung: Egal ob bei teilweisen kurzfristigen Änderungen der Bewilligungen oder bei den laufenden Anpassungen der Schutzkonzepte.

Gemeindehaus Hägglingen
Das Gemeindehaus in Hägglingen. - Nau.ch / jpix.ch

Der Gemeinderat hatte sich zum Ziel gesetzt, alles, was irgendwie möglich ist, auch durchzuführen und umzusetzen. Das heisst konkret, alle GR-Sitzungen wurden wie geplant durchgeführt.

Die Wintergemeindeversammlungen wurden sowohl bei den Ortsbürgern wie auch bei der Einwohnergemeinde durchgeführt. Sowohl Neuzuzüger, Jungbürgeraufnahmen wurden durchgeführt. Lediglich bei der 1.-August-Feier mussten wir schlussendlich klein beigeben.

Nachdem wir das Geld für die Sanierung des Maiengrünturm zusammen hatten, konnten wir im März mit der Sanierung beginnen. Die Arbeiten konnten planmässig Mitte Oktober abgeschlossen werden. Das hat mich ganz besonders gefreut. Das Wahrzeichen von Hägglingen und dem unteren Freiamt konnte Anfang November bei einem kleinen Einweihungsfest wiedereröffnet werden.

Mein privates, freudigstes Ereignis, war sicher, dass ich Anfang Dezember das erste Mal Grossvater wurde. Da mein Sohn in Norddeutschland lebt, konnte ich meine Enkelin bis jetzt aber leider noch nie in den Armen halten.

Maiengrünturm Hägglingen
Der Maiengrünturm in Hägglingen. - z.V.g.

Nau.ch: Welche Person hat Sie 2020 besonders beeindruckt?

Urs Bosisio: Das ist nicht so einfach zu beantworten. Sicherlich hat mich der Bundesrat positiv überrascht; er hat die erste Lockdown-Phase souverän gemeistert. Ohne Erfahrungswerte hat er sehr vieles richtig gemacht.

Als Vorstandsmitglied des Vereins Reusspark erlebte ich, was das Pflegepersonal und die anderen Mitarbeitenden geleistet haben und immer noch leisten. Dies unter schwersten Bedingungen und grossem Druck. Was im Pflegebereich während der letzten Monate geleistet wurde, verdient meinen grössten Respekt.

Wenn ich eine Einzelperson erwähnen müsste, dann ist es meine 98-jährige Mutter. Sie lebt nach wie vor alleine in einer Wohnung und befolgt die Pandemievorschriften mit Hartnäckigkeit und Disziplin. Sie denkt immer positiv.

Wenn sie etwas gelernt habe, so sagt sie, dann, dass man sich bei grossen Ereignissen nicht dagegen wehren soll. Man solle die Widrigkeit akzeptieren und daraus das Beste machen. Dies sei schon im 2. Weltkrieg so gewesen.

Dorfzentrum Hägglingen
Das Dorfzentrum von Hägglingen. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Nau.ch: Worauf wird die Gemeinde Hägglingen dieses Jahr ein besonderes Augenmerk richten?

Urs Bosisio: In Hägglingen haben wir die letzten Jahre damit verbracht, massiv Schulden abzubauen. Unser besonderes Augenmerk liegt dieses Jahr bei den Steuereinnahmen und den Sozialfällen. Wir werden sehr genau analysieren, ob und wie die Auswirkungen der Corona-Krise durchschlagen werden.

Daneben ist die letztes Jahr geplante Sanierung unserer Mehrzweckhalle für dieses Jahr geplant. Heizung und andere Elemente sind in die Jahre gekommen; um eine Gesamtsanierung kommen wir nicht herum.

Parallel dazu werden wir mit den Verbandsgemeinden Dottikon und Hendschiken die beiden Schulverbände zusammenlegen. Hendschiken wird mit der Mittel- und Unterstufe integriert und die Neuorganisation ohne Schulpflege bereitgestellt.

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