

Winterthurer Verein kämpft um Hundeleben in der Türkei

Das Wichtigste in Kürze
- In der Türkei betreibt der Winterthurer Verein «Help Dog Sarköy» ein Hundeheim.
- Über 120 kranke oder verletzte Vierbeiner werden dort versorgt und gepflegt.
- Die astronomische Inflation dort erschwert jedoch die Futterversorgung immer mehr.
- Gegenüber Nau.ch erklärt Gründer Memo Ulas, was für Hilfe der Verein aktuell benötigt.
Seit 2019 gibt es den Verein «Help Dog Sarköy». Mittlerweile beherbergt das von ihm gegründete Tierheim in Sarköy (türkische Provinz Tekirdag) über 120 Hunde.
Sie sind entweder krank oder verletzt und haben auf den dortigen Strassen keine Überlebenschance. «Der Zustand der Tiere ist teilweise brutal. Wir nehmen sie auf, päppeln sie auf und versorgen sie medizinisch», sagt Memo Ulas, Vereinsgründer, im Gespräch mit Nau.ch.

Ulas ist geboren in der Schweiz und lebt in Winterthur, dort ist der Verein auch registriert. Die Projekt-Idee kam ihm während eines Urlaubs, wo er und seine Partnerin Noelia auf einen verletzten Vierbeiner am Strassenrand trafen.
Vor etwa zwei Jahren gelang es dem Paar, mithilfe von Spenden ein eigenes Grundstück für ein Hundeheim zu kaufen. Zuvor wurde der Pachtvertrag für den vorigen Standort gekündigt.

Die zehn Mitglieder von «Help Dog Sarköy» engagieren sich ehrenamtlich. Man finanziert sich ausschliesslich aus Spenden. Unterstützung von staatlichen Einrichtungen vor Ort gibt es keine, sagt Vereinsgründer Ulas: «Die Tiere haben dort leider keine Rechte.»
Neben Futterkosten muss auch ein Tierarzt vor Ort bezahlt werden.
Futter derzeit nur für knapp 40 der 120 Hunde
Die rapide gestiegene, hohe Inflation in der Türkei macht es der gemeinnützigen Organisation nun immer schwerer, die Kosten zu decken. Laut Memo Ulas reichen monatliche Futterbestände aktuell für nicht einmal 40 der mehr als 120 aufgenommenen Hunde.
«Unsere gesamte Strategie und Philosophie können wir wegen der Inflation nicht durchbringen. Es gibt viele gute Leute, die spenden, trotzdem sind wir am Anschlag», erklärt Ulas.
Allein für das Futter bräuchte man derzeit knapp 2450 Franken pro Monat, wie der Vereinsgründer verrät. Dazu kommen Kosten für Unterhalt und Pflege der Tiere.
Aufgeben sei auf jeden Fall keine Option. Zu sehr ans Herz gewachsen seien ihm die Vierbeiner. Deshalb versucht «Help Dog Sarköy» aktuell, mit mehr Aufmerksamkeit mehr Menschen zu erreichen, die bereit wären zu spenden.
Wer spenden möchte, kann dies direkt über die Webseite der Organisation tun.