

NLA-Handballer werden zu Unternehmern

Am Anfang standen Risiko-Szenarien
Drei Szenarien erarbeitete der Spielerrat zusammen mit der Teamleitung. Als Ergebnis wurde festgehalten, dass kaum zu erwarten ist, dass die Krise und deren Auswirkungen schnell vorüberziehen. Deshalb muss mit Einbussen auf der Ertragsseite gerechnet werden.
Ebenso konnte das strukturelle Defizit noch nicht vollständig behoben werden. Weil der Betrieb des NLA-Teams den grössten Kostenblock zur Folge hat, befand die Gruppe, dass vor allem auch die Spieler und Angestellten gefordert sind, neue Ideen zu entwickeln, um diese Kosten deutlich zu senken.
Solidarität mit dem Verein – und im Team
«Der Verein ist grösser als all seine Akteure, es ist alles dafür zu tun, dass er überleben kann.» So lautete das Credo, auf welchem die Ideen zur Kostensenkung entstanden sind.
Die Lösung musste für alle Betroffenen tragbar sein, damit die Mannschaft im best Case Szenario zusammenbleibt und sich hinter diese Aktion stellt. Das NLA-Team hat sich auf Grund dieser Leitplanken zu folgender Lösung entschieden:
• die fixen Lohnkosten der Mannschaft werden um 20 % gesenkt.
• im Gegenzug werden die betroffenen Lohnempfänger am wirtschaftlichen Erfolg des Vereins beteiligt. Damit ist es möglich, die Einbussen teilweise oder ganz auszugleichen.
• die Spieler betätigen sich in vermehrtem Ausmass im Bereich Akquisition und Betreuung von Sponsoren und weiteren Geldgebern des Vereins
Damit tragen die Spieler das unternehmerische Risiko mit und können es durch eigenes Zutun in die positive Richtung mit beeinflussen. Das erhöht die Möglichkeiten, zusammen mit der Vereinsleitung einen Überschuss zu erwirtschaften, welcher letztlich wieder an die Spieler zurück fliessen würde. Auch das Personal der Geschäftsstelle ist Teil dieses Projektes.
Grosses Dankeschön des Vereins
Die Vereinsleitung bedankt sich im Namen des gesamten Vereins beim NLA-Team für diesen einzigartigen Schritt der Zusammenarbeit. Ein solcher Lohnverzicht ist trotz Krise nicht selbstverständlich.
Der Verein darf deshalb stolz darauf sein, solche Spielerpersönlichkeiten in seinen Reihen zu wissen. Es ist dem Team und den Angestellten deshalb zu gönnen, wenn es wieder besser läuft und sie dereinst vom geschäftlichen Erfolg mit profitieren dürfen.