

Das Kantonsspital Winterthur ist als Hernienzentrum nun zertifiziert

In keinem anderen Spital der Schweiz werden so viele Leistenbrüche oder Bauchwandhernien behandelt wie im Kantonsspital Winterthur, pro Jahr sind es an die 900 Eingriffe.
«Die grosse Anzahl Operationen belegt allein schon, wie viel Erfahrung und Know-how in unserer Klinik vorhanden ist», erläutert Dr. med. Felix Grieder, Chefarzt der Klinik für Viszeral- und Thoraxchirurgie.
«Mit dem Zertifikat erhalten wir nun zusätzlich von unabhängiger Seite die Bestätigung, dass unsere Qualitätssicherung, unsere Patientenbetreuung und unsere Weiterbildung State of the Art sind.»
Alle Qualitätskriterien sollen festgehalten werden
«Die Vorbereitungen auf die Zertifizierung laufen bereits seit mehr als zwei Jahren», ergänzt der Klinikleiter.
Das Zertifikat verlangt, dass routinemässig alle Qualitätskriterien festgehalten werden, damit sie europaweit verglichen werden können und die Operateuren laufend weiterbilden.
Zudem wurde die perioperative Betreuung der Patienten auditiert und kontrolliert, ob die sogenannte Morbiditätskonferenz durchgeführt wird.
Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie
«Darunter versteht man fach- und berufsgruppenübergreifende Besprechungen, um besondere Behandlungsverläufe aufzuarbeiten und Qualitätsverbesserungen abzuleiten», ergänzt Doktor der Medizin Felix Grieder.
«Da wir all diese Kriterien problemlos erfüllt haben, dürfen wir uns gemäss der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV), die uns zertifiziert hat, nun ‹Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie› nennen.»
Das neue Zentrum wird sich von nun an alle drei Jahre einem Re-Audit stellen.
Bereits zuvor wurde die Klinik für Viszeral- und Thoraxchirurgie von der Deutschen Krebsgesellschaft für die Fachbereiche «Bauchspeicheldrüse», «Darm», «Lunge» und «Speiseröhre» ausgezeichnet.
Meist ambulant und minimalinvasiv
«Insbesondere einseitige Leistenbrüche operieren wir in den meisten Fällen ambulant», erklärt Doktor der Medizin Felix Grieder.
«Das geschieht routinemässig mit dem minimalinvasiven Knopflochverfahren. Wir benötigen für den Eingriff nur drei kleine Schnitte in der Bauchdecke».
Dank des im Sommer 2022 eröffneten ambulanten Operationszentrums (AOZ) im Kantonsspital Winterthur (KSW) kann die grosse Anzahl Eingriffe problemlos bewältigt werden.
Im AOZ stehen drei Operationssäle und eine Tagesklinik mit zwanzig Betten zur Verfügung. Dadurch bleiben die grossen Operationssäle für die komplexen Eingriffe frei.