Die Luzerner Landgemeinde Ruswil befürchtet, dass sie ihren Polizeiposten verlieren könnte. Der Gemeinderat wertet eine allfällige Schliessung des Postens als Abbau des Service public. Er will um den Posten kämpfen und bittet deswegen die Bevölkerung um Unterstützung, wie er am Donnerstag mitteilte.
Horw
Die Ursache des Unfalls in Horw wird zurzeit ermittelt. - Keystone
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Die Luzerner Polizei reorganisiert sich. Teil des Projekts ist eine Reduktion der Zahl der Polizeiposten. Durch den Abbau der festen Standorte sollen Kapazitäten für zusätzliche Patrouillen geschaffen werden.

Offiziell bekannt sei noch nicht, welche Posten von einer Schliessung betroffen seien, teilte der Gemeinderat mit. Auf Grund von Aussagen der Luzerner Polizei sei jedoch davon auszugehen, dass auch der Polizeiposten in Ruswil mit seinen 7000 Einwohnerinnen und Einwohnern gefährdet sei.

Der Gemeinderat zeigte sich erstaunt, dass die Gemeinden mit Polizeiposten nicht früher in das Projekt miteinbezogen worden seien. Mit einer Schliessung gehe ein Abbau der Sicherheit einher, denn die Interventionszeiten würden sich verlängern.

Agiere die Polizei als reine Interventionseinheit, würden Prävention, Präsenz und Beratung in den Hintergrund geraten, teilte der Gemeinderat mit. Die Patrouillenarbeit werde sich unweigerlich auf die Ballungszentren konzentrieren.

Der Gemeinderat ist überzeugt, dass die Polizeipräsenz vor Ort dem Wunsch und dem Sicherheitsbedürfnis der Einwohnerinnen und Einwohnern entspricht. Er ruft deswegen die Bevölkerung auf, an einer Umfrage teilzunehmen. In dieser kann angegeben werden, ob der Polizeiposten in Ruswil erhalten bleiben solle oder nicht.

Die Reduktion des Polizeipostennetzes war am Dienstag bereits Thema im Kantonsparlament. Dieses hatte insgesamt Verständnis gezeigt, dass das 50-jährige Postennetz reformiert werden soll. Kritisiert wurde aber die Kommunikation der Polizei bei diesem als sensibel bezeichneten Thema.

Der Regierungsrat hatte erklärt, dass schon 50 Gemeinden keinen Posten mehr hätten und dass kleine, nur selten besetzte Posten bei der Ereignisbewältigung nur eine untergeordnete Rolle spielen würden. Sei die Polizei vermehrt mobil unterwegs sei, sei sie sichtbarer, und sie könne auf dem Land die Interventionszeiten verkürzen.

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