Das Wiler Stadtparlament hat an seiner Sitzung vom 30. Juni 2022 der Vorlage «Umsetzung Schulraumplanung» zugestimmt und möchte schnell handeln.
Die Primarschule Kirchplatz in Wil (SG).
Die Primarschule Kirchplatz in Wil (SG). - Nau.ch / Simone Imhof
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Davor wurde eine intensive Diskussion darüber geführt, ob Teile davon zurückgewiesen werden sollten. Die Mehrheit war jedoch der Ansicht, dass ein Ja zur Vorlage schneller zum Ziel führe. Das Parlament beriet zudem noch drei weitere Geschäfte.

Seit Längerem ist bekannt, dass es in der Stadt Wil mehr Schulraum braucht. Erwin Böhi, Präsident der vorberatenden Kommission, betonte, dass es bei dieser Vorlage um die operative und nicht um die strategische Schulraumplanung gehe. Es handle sich also um die Planung von einzelnen Bauprojekten.

Die strategische Schulraumplanung sei zurzeit in Arbeit. Die Kommission habe sich ohne Gegenstimme für den beantragten Kredit von 3,235 Millionen Franken und 150 auf fünf Jahre befristete Stellenprozente ausgesprochen.

Sebastian Koller (GRÜNE prowil) anerkannte den grossen und dringenden Handlungsbedarf. Die Schulraumplanung sei in den letzten 20 Jahren sträflich vernachlässigt worden. Dennoch müssten die Ressourcen zielgerichtet und effizient eingesetzt werden. Daran zweifle die Fraktion GRÜNE prowil bei dieser Vorlage.

Antrag der Fraktion GRÜNE prowil kontrovers diskutiert

Koller stellte den Antrag, die Vorlage in verschiedene Anträge aufzuteilen, dass die Details diskutiert werden könnten. Zwei Teilkredite sollten damit zurückgewiesen werden. Dies führe schliesslich nicht zu einer Verzögerung, sondern sogar zu einer Beschleunigung des gesamten Prozesses.

Koller bekam Rückendeckung von Dora Luginbühl (SP) und weiteren Sprechenden aus der Fraktion GRÜNE prowil. Luginbühl betonte, dass es jetzt schnell vorwärts gehen müsse. Sie könne den Antrag der GRÜNEN prowil aber nachvollziehen und unterstütze ihn.

Anders äusserten sich die Mitglieder der Fraktionen SVP, FDP-glp und Mitte. Christina Rüdiger (SVP) sagte, es gehe zwar um viel Geld, aber damit sei noch kein einziger Stein für ein Schulhaus gelegt. Sie sehe aber die Notwendigkeit einer sorgfältigen Planung und stimme den Anträgen zu.

Für Adrian Bachmann (FDP) werde mit dem Antrag der GRÜNEN prowil keine Probleme gelöst. Dieser Verzögerungsantrag sei unverständlich. Und Christoph Gehrig (Mitte) betonte, dass es trotz gewisser Bedenken nun endlich vorwärts gehen müsse.

Fraktionen sind sich über die Dringlichkeit der Schulraumplanung einig

Die Diskussion wurde kontrovers geführt, insbesondere über die Frage, ob der Antrag der Fraktion GRÜNE prowil den Prozess verzögere oder gar beschleunige. Alle Fraktionen waren sich indes einig, dass bei der Schulraumplanung schnell gehandelt werden müsse.

Stadträtin Ursula Egli, Vorsteherin Departement Bau, Umwelt und Verkehr, sprach sich dafür aus, die ganze Vorlage zu verabschieden, also die personellen Ressourcen zusammen mit den Projektierungskrediten zu sprechen. Sie versprach, dass die Anspruchsgruppen in die Planung einbezogen würden.

Stadtrat Jigme Shitsetsang, Vorsteher Departement Bildung und Sport, versicherte, dass sich der Stadtrat seiner Verantwortung bewusst sei. Die geäusserte Kritik nehme er in den weiteren Prozess mit. Schliesslich stimmte das Parlament dem Stadtratsantrag mit einer guten Zweidrittelmehrheit zu.

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