

Challenge League: FC Wil 1900 schlägt Neuchatel Xamax

Bei keiner Mannschaft in der Challenge League fallen in dieser Saison mehr Tore pro Spiel als beim FC Wil 1900. Dies hängt auch damit zusammen, dass ein mutiger, offensiver Fussball gespielt wird. Die Balance zwischen Offensive und Defensive zu finden, ist dadurch allerdings nicht immer ganz so einfach. Entsprechend überrascht es auch nicht, dass die Wiler am zweitmeisten Tore erzielt und am zweitmeisten Tore erhalten haben. Im gestrigen Spiel gegen Neuchâtel Xamax hat die Wiler Mannschaft für einmal über die ganzen 90 Minuten die richtige Mischung gefunden.
In der Startelf nahm Trainer Iacopetta drei Änderungen im Vergleich zum letzten Auftritt in Yverdon vor. Mit Michael Heule, Malik Talabidi und Lavdim Zumberi ersetzte er Mergim Brahimi, Ilan Sauter und Nils Reichmuth. Sowohl Sauter, der eine Hirnerschütterung auskuriert, als auch Reichmuth standen aufgrund von Verletzungen nicht zur Verfügung. Die neu formierte Startelf brauchte dann auch einige Minuten, bis sie sich gefunden hat.
Elfmeter bringt FC Wil die 1:0-Führung
Zu Spielbeginn übernahmen die Neuenburger das Spieldiktat. Für eine knappe Viertelstunde waren die jungen Wiler eher mit dem Verteidigen beschäftigt, ehe sie sich um die Offensive bemühten. In der 20. Spielminute und nach einer schönen Kombination in den Offensivreihen wurde Valon Fazliu regelwidrig beim Abschlussversuch gestoppt. Schiedsrichter Kanagasingam zögerte nicht und zeigte auf den Elfmeterpunkt.
Der Gefoulte selbst nahm Anlauf und erzielte mit einem satten Flachschuss das 1:0 für das Heimteam. Fazliu, der noch keinen Elfmeter verschossen hat, sammelte damit seinen 18. Scorerpunkt und liegt nun zusammen mit Spadanuda (FC Aarau), Labeau (Lausanne-Ouchy) und Alves (FC Winterthur) an der Spitze der Challenge League. Die Führung für den FC Wil 1900 zu diesem Zeitpunkt: schmeichelhaft. Dies sollte sich aber mit der restlichen Spielzeit noch ändern.
Nach dem ersten Treffer erinnerte das Spiel phasenweise an den vergangenen Auftritt in Yverdon. Auch da erzielte man das 1:0 früh und dominierte den Gegner danach phasenweise. Auch da hat man es trotz guten Tormöglichkeiten verpasst, das Skore zu erhöhen. Auch da kam der Gegner kaum zu Chancen. Im Gegensatz zum letzten Spiel, als Yverdon die Partie drehen konnte, verstanden es die Wiler in diesem Spiel jedoch, die nötige Cleverness an den Tag zu legen.
Sofian Bahloul erzielt das 2:0 in der Nachspielzeit für Wil
Die Mannschaft verteidigte solidarisch, spielte abgebrüht und belohnte sich in der Nachspielzeit mit dem entscheidenden 2:0. Der eingewechselte Yannick Toure enteilte mit einem kurzen, explosiven Antritt seinem Gegenspieler und lancierte Sofian Bahloul mustergültig. Dieser hatte keine Mühe mehr, seinen zwölften Saisontreffer zu erzielen. Dass man bis in die Nachspielzeit auf den erlösenden Treffer hatte warten müssen, hätte nicht sein müssen. Die Wiler vergaben sowohl gegen Ende der ersten Halbzeit als auch in der zweiten Halbzeit mehrere gute Torchancen. Schlussendlich resultierte ein ungefährdeter Sieg, der dank der gefundenen Balance zwischen Offensive und Defensive völlig verdient ist.
Nach Spielschluss feierten die Spieler mit den zahlreichen Fans im Stadion, die die Mannschaft lautstark unterstützten, einen rundum gelungenen Abend! Die Entwicklung in den letzten Spielen stimmt, holte das Team von Iacopetta gleich zehn der letzten 15 möglichen Punkte. Weiter geht es am nächsten Samstag gegen den FC Stade-Lausanne-Ouchy, bevor es anschliessend in die Nationalmannschaftspause geht. Das Spiel auf der altehrwürdigen Pontaise in Lausanne beginnt um 18 Uhr.