

Wetzikon führt das Projekt «Fernwärme Zürcher Oberland» durch

Zur effizienten Umsetzung ist eine Aufteilung des Projekts vorgesehen. Im Süden prüft neu auch Rapperswil-Jona einen Anschluss ans Fernwärmenetz.
Im Mai 2022 haben sieben Gemeinden und Städte im Zürcher Oberland ein gemeinsames Projekt initiiert, um Fernwärme aus der Kehrichtverwertung Zürcher Oberland (Kezo) nutzen zu können und unter dem Arbeitstitel «Fernwärme Zürcher Oberland» haben sie geprüft, wie sie die Weichen für eine langfristige ökologische Wärmeversorgung in der Region stellen können.
Eine Machbarkeitsstudie hat inzwischen ergeben, dass die Versorgung der Gemeinden mit Fernwärme aus der «Kezo» technisch machbar ist und sich die Energiepreise für die Wärmebezüger auf einem konkurrenzfähigen Niveau bewegen würden.
Als grösstes wirtschaftliches Risiko nennt die Studie einen zu langsamen Aufbau der Verteilnetze innerhalb der Gemeinden, weil die potenziellen Kunden dann auf eine andere Energiequelle abspringen könnten und die Dichte der Anschlüsse ausgedünnt würde.
Projekt wird in westlichen und südlichen Ast aufgeteilt
Um dieses Risiko zu minimieren, hat der Steuerungsausschuss des Projekts «Fernwärme Zürcher Oberland» gemeinsam entschieden, das Projekt aufzuteilen und in Teilprojekten weiter zu bearbeiten.
Von einer gemeinsamen Trägerschaft, der sämtliche beteiligten Gemeinden angehören, wird deshalb abgesehen.
Damit wird die Komplexität reduziert, und die Abhängigkeiten zwischen den Gemeinden werden verringert.
Die beteiligten Gemeinden sind an unterschiedliche Genehmigungsprozesse, Terminpläne und finanzielle Voraussetzungen gebunden.
Antrag für einen Kredit bereits gestellt
Mit einer Aufteilung des Projekts wird diesen Umständen Rechnung getragen, und die einzelnen Teilprojekte können schneller und effizienter realisiert werden.
Wie bis anhin ist auch weiterhin vorgesehen, die interessierten Gemeinden durch zwei Transportleitungen zu erschliessen: Eine Leitung – von der «Kezo» aus gesehen – in Richtung Westen und eine in Richtung Süden.
Beim westlichen Ast prüft zurzeit die Energie Uster AG gemeinsam mit der Gemeinde Pfäffikon, wie sie das Projekt unter Berücksichtigung von technischen, zeitlichen und wirtschaftlichen Aspekten inklusive Verteilnetz bis zu den Endkunden vorantreiben will.
Der Wetziker Stadtrat hat dem Parlament bereits einen Antrag für einen Kredit zur Realisierung der Fernwärmeversorgung in Wetzikon gestellt, welcher sich derzeit in der parlamentarischen Beratung befindet, während die Wetziker Stimmbevölkerung 2023 an der Urne über einen Rahmenkredit entscheiden wird.
Erweiterung nach Süden ist technisch möglich
Die Stadt prüft gemeinsam mit der in Rapperswil-Jona domizilierten Energieversorgerin Energie Zürichsee Linth AG (EZL) die Realisierung des südlichen Astes.
Eine zusätzliche Machbarkeitsstudie hat bereits ergeben, dass eine Erweiterung des Fernwärmenetzes bis Rapperswil-Jona technisch möglich ist.
Für die Gemeinden Hinwil, Bubikon, Dürnten und Rüti bestünde dann die Möglichkeit, sich dem südlichen Projekt anzuschliessen.
Die Gemeinde Hinwil prüft zurzeit den weiteren Ausbau der bereits bestehenden Fernwärmeversorgung und den möglichen Anschluss an den Südast.