

Sulgens Auwald gewinnt natürliche Lebensräume durch Flutung

Der Auwald ist ein ehemaliger Hartholzauenwald, welcher bis zur Thurkorrektion alle paar Jahre überschwemmt wurde.
Er bot Lebensraum für seltene Arten wie die Flatterulme, welche sowohl mit staunassen wie auch mit sehr trockenen Bedingungen auf den kiesigen Böden zurechtkommen.
Die ausbleibenden Überschwemmungen führten dazu, dass die seltenen Arten nach und nach verdrängt wurden – beispielsweise durch die Rotbuche.
Wiederkehrende Überflutung und ökologischer Gewinn
Im südöstlichen Bereich des Auwaldes möchte der Kanton Thurgau zusammen mit der Politischen Gemeinde Sulgen und dem Waldeigentümer, der Waldkorporation Sulgen, einen Teil des Waldes wieder diesen wiederkehrenden Überflutungsereignissen aussetzen.
Dazu soll die bestehende Grundwasseranreicherungsanlage der Wasserversorung Aach-Thur-Land genutzt werden.
Im Herbst 2021 wurde ein Pumpversuch durchgeführt, welcher aufgezeigt hat, dass sowohl das naheliegende Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung wie auch der Wald vom Flutungsregime profitieren.
Dabei wurden wie erwartet die alten Fliesswege vom Wasser genutzt.
Während zweier Wochen wird eine Leitung gelegt
Wasserproben haben ergeben, dass keine negativen Auswirkungen auf die Grundwasserfassung im Auholz festgestellt werden konnten und dieses System somit ergänzend zum bestehenden Grundwasseranreicherungssystem genutzt werden kann.
Ende August 2023 beginnt der Bau der permanenten Leitung in den Überflutungsbereich, mit welcher in Zukunft eine periodische Überflutung durchgeführt werden kann.
Während der rund zweiwöchigen Bauphase bestehen im Bereich des Grundwasseranreicherungsbeckens im Auholzwald eingeschränkte Durchgangsmöglichkeiten.
Bei Fragen steht das Amt für Raumentwicklung gerne zur Verfügung. Kontaktdaten sind auf der Webseite der Gemeinde zu finden.