

Wald ZH: Schulanlage Laupen soll erweitert und saniert werden

Am 13. Juni stimmen die Walder Stimmberechtigten über die Erweiterung und Sanierung der Schulanlage Laupen ab. Mit dem Bauprojekt sollen sowohl zusätzlich benötigte Klassenzimmer als auch fehlende Gruppen- und Therapieräume geschaffen, mangelnde Schulräumlichkeiten ergänzt, die teils historischen Bestandesbauten saniert sowie eine Doppelsporthalle realisiert werden. Als Baukredit sind 29,887 Millionen Franken veranschlagt.
Die Bevölkerungszahl hat in den letzten Jahren stetig zugenommen; inzwischen zählt Wald über 10'000 Einwohnerinnen und Einwohner. Die bauliche Entwicklung in der Gemeinde lässt einen weiteren Anstieg erwarten, der sich in höheren Schülerzahlen niederschlagen wird. Der gegenwärtige Schulraum wurde analysiert, die Schülerzahlen erhoben und der notwendige Bedarf an Klassenunterrichtszimmern ermittelt. Dringender Handlungsbedarf besteht bei der Schulanlage Laupen.
Projektziele
Die Schulanlage Laupen soll eine Erweiterung erhalten, um den ausgewiesenen Bedarf von zwei zusätzlichen Klassenzimmern – von acht auf zehn – zu decken. Um die heutigen Unterrichtsformen sowohl mit ganzen oder halben Klassen wie auch mit verschiedenen Gruppen zu ermöglichen, ist die Anzahl der variabel nutzbaren Gruppenräume für die Primarstufe zu erhöhen – von vier auf zehn – und die drei fehlenden Gruppenräume für die Kindergartenstufe sind neu zu schaffen.
Weiter sind die mangelnden Räumlichkeiten für Therapien, Förder- und Musikunterricht, Lehrpersonen, Schulsozialarbeit, Schulleitung sowie für die momentan nur provisorisch eingerichteten Tagesstrukturen zu ergänzen. Der ohnehin sanierungsbedürftige Kindergarten Neuhaus wird in die Schulanlage Laupen integriert. Die bestehenden Schulgebäude sind mit unterschiedlicher Eingriffstiefe zu sanieren.
Die Sportvereine haben Bedarf nach mehr Trainingsflächen. Schon das Sportanlagenkonzept der Gemeinde zeigte es: Die Walder Sporthallen sind nahezu voll ausgelastet. Darüber hinaus bestehen keine Kapazitäten mehr. Auch für den Sportunterricht in der Schule ist die über 60-jährige Turnhalle zu knapp bemessen. Deshalb soll eine Doppelsporthalle die Laupner Einfachturnhalle ablösen.
Neubauten
Ein neuer Längsbau ergänzt die bestehenden Bauten als drittes Schulhaus mit drei Klassenzimmern inkl. Gruppenräumen, dem Schulleitungsbüro, den auf drei erweiterten Kindergärten und der Bibliothek. Vis-à-vis kommt ein quadratisches Gebäude auf der quergelegten Sporthalle zu stehen, das neu ausreichende Räume für die Tagesstrukturen (Mittagstisch), zwei Musikzimmer sowie den Sing-/Mehrzwecksaal umfasst. Letzterer dient als Ersatz für das bei der Bevölkerung beliebte Veranstaltungslokal «Laube», das den Neubauten weichen muss.
Die Doppelsporthalle entspricht der Normgrösse von 44,00 x 23,50 Metern. Mit einem Trennvorhang lässt sie sich zu einem Drittel respektive zu zwei Dritteln unterteilen. Die Garderoben sind im ersten Untergeschoss übereck angeordnet, auf der Längsseite umfasst die Erschliessungszone zugleich eine kleine Zuschauergalerie.
Um die Energieeffizienz kontinuierlich zu steigern und den ökologischen Fussabdruck der Schulanlage zu verkleinern, werden die Neubauten nach Minergie-P mit entsprechender Zertifizierung erstellt, wofür eine kontrollierte Lüftung, eine Photovoltaikanlage sowie eine Holzschnitzelheizung verbaut werden.
Umgang mit dem Bestand
Den beiden Bestandesbauten wird Sorge getragen: Sie werden soweit wie nötig saniert, um sie an die geltenden Normen bezüglich Brandschutz, Behindertengleichstellung, Gebäudestatik sowie Erdbebensicherheit anzupassen. Beim nahezu 120-jährigen Schulhaus ist eine tiefgreifende Sanierung im Gebäudeinnern zwingend notwendig.
Da umfassende Eingriffe unumgänglich sind, erfolgen in diesem Trakt auch der Lifteinbau und somit die hindernisfreie Erschliessung. Die Massnahmen im heutigen Trakt B, Baujahr 1989, beschränken sich auf eine einfache, jedoch unumgängliche Sanierung. Über beide Gebäude erfolgt eine Anpassung der Raumnutzung an heutige Bedürfnisse.
Kosten und Zeitplan
Der Projektkredit sieht Bruttokosten von 29,887 Millionen Franken vor. Die Kostengenauigkeit liegt bei +/- 10 %. Während der dreijährigen Bauzeit ist ein jährlicher Finanzbedarf zwischen 4 und 10 Millionen Franken nötig.
Die Gesamtinvestitionen über alle Gemeindeaufgaben sind mit jährlich 5,0 bis 7,5 Millionen Franken aus eigenen Mitteln finanzierbar. Daneben bedarf es einer Fremdfinanzierung, welche die Schuldenlast im Finanzhaushalt erhöhen wird. Die vom Gemeinderat festgesetzte Verschuldungsobergrenze lässt sich jedoch auch mit den Investitionen in Laupen einhalten.
Der Baubeginn ist auf Sommer 2022 geplant, die Fertigstellung drei Jahre später. Die Bauarbeiten werden unter Schulbetrieb erfolgen müssen, wozu es ein Provisorium mit sechs Klassenzimmern braucht, das im Bauablauf in verschiedenen Etappen geschickt genutzt wird.