Wie der SG Wädenswil/Horgen mitteilt, haben die Herren das Spiel gegen Handball Stäfa mit 23:32 klar verloren.
SG Wädenswil/Horgen-Trainer Predrag Milicic instruiert sein Team im Time-out. - Horgen
SG Wädenswil/Horgen-Trainer Predrag Milicic instruiert sein Team im Time-out. - Horgen - Andreas Schnelli, SGHW
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In der 49. Minute schreitet Wädenswil/Horgens Topskorer Oleksii Shcherbak zum Siebenmeter-Punkt.

Der Ukrainer holt mit seiner rechten Hand aus, täuscht einmal, zweimal an – und wirft deutlich über das von Luca Frei gehütete Stäfner Tor.

Der Goalie, der sich mit seinen neun Paraden vor allem in der zweiten Halbzeit die Wahl zum besten Spieler seines Teams sichert, braucht gar nicht erst einzugreifen.

Am anderen Ende des Spielfelds bekommen die Gäste im Gegenzug einen Penalty zugesprochen. Eine Aufgabe für Mathias Müller.

Schlechter Abend für das Heimteam

Der Stäfner Routinier und Team-Topskorer platziert seinen Aufsetzer zentimetergenau an Wädenswil/Horgens Keeper Yves Imhof vorbei und verwandelt zum vorentscheidenden 27:21 für sein Team.

Die beiden Szenen stehen für einen der wichtigsten Unterschiede in diesem Zürichsee-Derby, das verdientermassen, aber in der Summe etwas gar hoch an den NLB-Leader ging: die Chancenverwertung.

Das Heimteam zog einen denkbar schlechten Abend ein, leistete sich 16 technische Fehler und hatte 20 Fehlwürfe auf dem Matchblatt.

15:20 Rückstand vor der Pause

Die SG Wädenswil/Horgen liess sich davon nicht entmutigen und hielt kämpferisch dagegen.

In der ersten Halbzeit kam das Team von Predrag Milicic so immer wieder zum Ausgleich. Erst kurz vor der Pause liessen die Linksufrigen abreissen.

Just, als sie mit sieben Feldspielern angriffen, unterliefen ihnen Ballverluste – die in Form von Gegenstössen und Treffern ins leere Tor bestraft wurden.

So wurde aus einem 15:17-Rückstand innert zwei Minuten ein 15:20.

Eine Differenz ist entstanden

«Wir hatten im Angriff Probleme, unser Spiel gegen die physisch starken Stäfner durchzusetzen, darum haben wir es ohne Goalie versucht», erklärte Milicic hernach.

«In den letzten Spielen hat das ein paar Mal sehr gut funktioniert. Diesmal ist so eine Differenz entstanden – bis dahin waren wir auf Augenhöhe.»

Überhaupt hätten ein paar kleine Details zur Niederlage geführt, die in der Summe zu hoch ausgefallen sei.

Namentlich in der zweiten Halbzeit liess es das Heimteam an der nötigen Ruhe und Präzision im Abschluss fehlen.

Angriffe geduldig zu Ende gespielt

«Das war sehr ärgerlich – in der Verteidigung hatten wir immer wieder starke Phasen, in denen wir Stäfa auch zu Fehlern gezwungen haben», kommentierte Wädenswil/Horgens Cheftrainer Predrag Milicic, «aber wir konnten das nie so richtig ausnutzen, weil wir vorne zu viele Fehlwürfe hatten.»

Anders die Gäste: Sie zeigten über die ganze Partie gesehen die flüssigeren Spielzüge und spielten ihre Angriffe geduldig zu Ende, bis sich in der Verteidigung der Linksufrigen eine Lücke auftat.

Der Fünf-Tore-Vorsprung, mit dem sie in die Pause gegangen waren, erleichterte den Stäfnern dies selbstredend.

Und weil sie, im Gegensatz zu manch anderen Partien im Verlauf der Rückrunde, diesmal keine ausgedehnte Schwächephase einzogen, liessen die Gäste den Tabellendritten in der zweiten Halbzeit höchstens noch auf drei Treffer herankommen.

Letztes Seederby für Simon Gantner

Rückraum-Regisseur Simon Gantner war nicht der einzige Akteur im Team der SG Wädenswil/Horgen, der am Samstagabend sein letztes Seederby in der NLB bestritt: Gantners Namensvetter Simon Kälin gibt am Saisonende ebenfalls den Rücktritt.

«Für mich ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, und zusammen mit Simon aufzuhören, passt auch», sagt der 28-Jährige vom Linken Flügel.

Schliesslich seien sie sehr gut befreundet und hätten einst auch zusammen angefangen.

Grosse Rückendeckung der Fans genossen

«Ich habe 20 Jahre Handball gespielt, habe gemeinsam mit meinen besten Freunden den Weg vom Dorfverein an die Spitze der NLB mitgemacht, die grosse Rückendeckung der Fans in unserer Halle genossen – was will man mehr?».

Nun freue er sich darauf, mehr Zeit für anderes zu haben. «In den letzten zwei Jahren ist der Wunsch danach gewachsen», verrät der Ur-Wädenswiler.

Unter anderem sei eine Weiterbildung denkbar, fügt der Sales Manager einer Online-Plattform für KMU-Betriebe in Rapperswil an.

Die Genfer spielen eine sehr gute Rückrunde

Dass sein Team dadurch endgültig die Playoff-Qualifikation verpasst hatte, löste beim Trainer der Linksufrigen keine besondere Trauer aus.

«Das war ja schon nach Stäfas Niederlage gegen Chênois letzte Woche klar, die Genfer spielen eine sehr gute Rückrunde.»

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