

Einzelinitiative zur Auflösung der Oberstufenschule Wädenswil (OSW)

Mit heutiger Einzelinitiative haben die Gemeinderäte der FDP, den Stadtrat von Wädenswil und die Schulpflege der OSW beauftragt, die Auswirkungen der Bildung einer Einheitsgemeinde abzuklären und innert zwei Jahren eine Abstimmungsvorlage (Revision Gemeindeordnung der Stadt Wädenswil bei Auflösung der Sekundarschulgemeinde Wädenswil [OSW]) auszuarbeiten.
Historisch bestand das Einzugsgebiet der Oberstufenschule Wädenswil (‘OSW’) aus den drei politisch selbständigen Gemeinden Wädenswil, Schönenberg und Hütten. Die Bildung einer eigenen Schulgemeinde OSW machte vor diesem Hintergrund aus einem funktionalen Gesichtspunkt Sinn.
Diese Ausgangslage änderte sich mit dem Entscheid vom 21. Mai 2017 von Wädenswil, Schönenberg und Hütten, sich zu einer Einheitsgemeinde zusammenzuschliessen. Mit der am 1. Januar 2019 vollzogenen Fusion deckt die Oberstufenschulgemeinde Wädenswil geografisch das gleiche Gebiet ab wie die politische Gemeinde Wädenswil.
Nun auch den Zusammenschluss der politischen Gemeinde Wädenswil einerseits und der Schulgemeinde OSW andererseits zu einer Einheitsgemeinde mit Zusammenführen der Primar- und Oberstufe zu einer einheitlich geführten Schule nachzuziehen, ist sachlogisch und überfällig.
Bereits am Tag des Fusionsentscheides vom 21. Mai 2017 forderte die FDP-Fraktion den Stadtrat zu unverzüglicher Anhandnahme des Prozesses der Eingliederung der OSW auf. Den Stadtrat hat bis dato – soweit ersichtlich – nichts in dieser Richtung unternommen.
Indessen führte eine Delegation der FDP-Gemeinderäte seither vertiefte und konstruktive Gespräche mit der OSW-Schulpflege, um die Sinnhaftigkeit und Umsetzbarkeit eines Zusammenschlusses näher zu untersuchen. Ziel der Gespräche war insbesondere auch, die Wünsche und allfälligen Vorbehalte der OSW-Schulpflege zu hören und, soweit möglich, bei der Bildung einer Einheitsgemeinde zu berücksichtigen.
Nach Abschluss der Gespräche mit der OSW sind die FDP-Gemeinderäte und unterzeichnenden Initianten zum Schluss gekommen, aus sachlichen, funktionalen und politischen Überlegungen, den Anachronismus, dass die OSW als einzige Einheit innerhalb der gesamten Wädenswiler Stadt- und Schulverwaltung ein Inseldasein führt, ohne in das Ganze eingegliedert zu sein, nun zu beenden.
Mit einer Eingliederung wird die OSW gleichbehandelt, wie alle anderen Einheiten der Stadt- und Schulverwaltung auch, es können Synergien, insbesondere zwischen Primar- und Sekundarstufe genutzt werden, es werden Doppelspurigkeiten (bspw. doppelte Schulverwaltung, doppelte Schulpflege, doppelter Finanzhaushalt) sowie unnötiger Koordinationsaufwand zwischen der OSW und der Stadt beseitigt.
Der Prozess eines Zusammenschlusses kann und soll dazu beitragen, die längst überfällige Effizienzsteigerung in der Primarschule unter einer einheitlichen, professionalisierten Schulleitung zu beschleunigen, was im Rahmen der zu revidierenden Gemeindeordnung ohnehin angestossen wird.
Dabei soll der für die FDP nachvollziehbaren Befürchtung der OSW Rechnung getragen werden, bei einem Schulzusammenschluss von einem unüberschaubaren, administrativlastigen, teuren und heute höchstens suboptimal geführten «Koloss» einer Gesamtschule Wädenswil geschluckt zu werden. Ganz allgemein ist bei der Ausarbeitung einer Vorlage zur Bildung einer Einheitsgemeinde zu beachten, dass bei der Zusammenführung der Primar- und Oberstufenschule die positiven Errungenschaften der OSW berücksichtigt und, soweit sinnvoll und machbar, übernommen werden.