

Weinbar zum Hut: Jazz und Gaumenschmaus in Uster

Die kleine Weinbar an der Bahnhofstrasse wäre aus Uster nicht mehr wegzudenken. Vor 11 Jahren haben Regi Huguenin und Stephan Häsler das Lokal gegründet. Zudem gibt es eine Gartenwirtschaft um die Ecke.
Was zunächst als Bar angefangen hat, etablierte sich schnell zum kulinarischen Geheimtipp. «Bei uns gibt es ausschliesslich Bio-Produkte von Schweizer Lieferanten», erklärt Stephan Häsler. Beim Fleisch werde strikt auf Produkte aus Massentierhaltung verzichtet.

«Wir haben ein grosses Vegi-Angebot. Auch Veganer kommen bei uns auf ihre Kosten», ergänzt Regi Huguenin.
«Nichts Vergleichbares in Uster»
Ein besonderes Erkennungsmerkmal sind die normalerweise regelmässig stattfindenden Veranstaltungen. Der musikalische Fokus ist dabei immer auf Jazz und verwandte Musikrichtungen gerichtet.

«Es gibt nichts Vergleichbares in Uster. Die meisten gehen für Konzerte nach Zürich. Wir wollen so etwas auch hier im kleineren Rahmen anbieten.»
Das erste Stockwerk des Lokals bietet Platz für gut 30 Gäste. In der Gartenwirtschaft sind es noch etwas mehr.
Hinter den Events steckt ein eigens dafür gegründeter Kulturverein. «Dadurch können wir von der Stadt Subventionen in Anspruch nehmen.»
Einen Drittel weniger Umsatz
Wegen Corona mussten im Frühjahr nicht nur alle Konzerte abgesagt, sondern auch das ganze Lokal geschlossen werden.

Für Aussenstehende mag es so aussehen, als ob mittlerweile zumindest im Restaurantbetrieb wieder Normalität eingekehrt ist. Doch die beiden Gastronomen verneinen. «Wir spüren Corona noch immer. Wir büssen monatlich sicherlich noch rund einen Drittel des Umsatzes ein.»
Viele seien nach wie vor verunsichert oder im Homeoffice tätig. «Zudem möchten viele ihre Kontaktdaten nicht angeben, was mittlerweile nun aber Pflicht ist.»

Hinzu komme noch, dass durch die Abstandsregeln weniger Sitzplätze zur Verfügung gestellt werden können. «Selbst wenn wir Full-House haben, sind es immer noch nicht so viele Gäste wie davor.»
Weinbar zum Hut führt wieder Veranstaltungen durch
Die wieder stattfindenden Veranstaltungen zeigen ein ungewohntes Bild. Zahlreiche Gäste versammeln sich mit Maske im Garten, sogar bis auf die private Nachbarsstrasse. Von dort aus kann auch noch einen Blick auf den als Bühne genutzten kleinen Platz geworfen werden.

«Bisher hatten wir solch eine heitere Stimmung, es macht richtig Freude, wieder etwas Leben hineinzubringen.»
Als nächste Veranstaltung steht am Samstag, 26. September 2020, ein Menu litteraire auf dem Programm. Zu einem Mehrgänger werden «die missbrauchten Liebesbriefe» von Gottfried Keller vorgelesen.