

Schulraumentwicklung in Greifensee: Wo stehen wir?

Rund zwei Jahre sind vergangen, seit der Souverän einen Planungskredit über Fr. 475‘000.– für die umfassende Sanierung und Weiterentwicklung der Schulanlage Breiti abgelehnt hat. Die Gründe hierfür wurden detailliert analysiert. Als Folge davon hat der Gemeinderat einen umfangreichen und sorgfältigen, partizipativen Prozess initiiert.
Unter Einbezug der wesentlichen Anspruchsgruppen (Schule, Parteien, Vereine, etc.) und den Interessierten aus der Bevölkerung wurden die Bedürfnisse abgeholt, darauf basierend verschiedene Varianten ausgearbeitet und zu diesen jeweils Rückmeldungen abgeholt. Höhepunkte dieses Prozesses waren zwei grosse Mitwirkungskonferenzen, welche beide in der Sporthalle Breiti stattgefunden haben, mit jeweils rund 50 Teilnehmenden.
Corona-bedingt musste die zweite Konferenz um rund ein halbes Jahr auf den September 2020 verschoben werden. Das gesamte Mitwirkungsverfahren wurde in Form eines Schlussberichts ausgewertet. Interessierte können diesen hier einsehen.
Wichtigste Erkenntnisse aus den Mitwirkungsveranstaltungen
Was sind nun die wichtigsten Erkenntnisse aus den Mitwirkungsveranstaltungen:
– Die räumliche Infrastruktur soll eine zeitgemässe Pädagogik ermöglichen und soll auch möglichst flexibel sein.
– Eine Vorgehensweise in Etappen ist ausschlaggebend für den weiteren Projekterfolg. Auch Kreditabstimmungen müssen über einzelne Etappen/Bausteine erfolgen.
– Höchste Priorität hat der Hortausbau, da die Raumsituation heute schon nicht ausreichend ist und die Nachfrage nach Tagesstrukturangeboten ungebrochen wächst.
– Die Erweiterung beim Trakt 2 mit dem Anbau von Gruppenräumen ist unbestritten. Damit können die jetzigen Provisorien ersetzt werden. Allenfalls können die bestehenden Provisorien auf der Schulanlage während der Realisierung von anderen Etappen weitergenutzt werden.
– Der Sanierungsbedarf der Trakte 3 bis 5 ist zweifelsohne gegeben, jedoch ist den Kosten grosse Beachtung zu schenken.
– Der Kindergarten Müllerwies soll nicht in die Schulanlage Breiti integriert, sondern am bestehenden Standort saniert und um die notwendigen Gruppenräume erweitert werden.
– Dem Bau einer neuen Sporthalle wird keine Dringlichkeit zugemessen. Auch die Vision, die Sporthalle mit den Horträumlichkeiten in einem Bau zu vereinen, soll fallen gelassen werden.
– Der Neugestaltung des Aussenraums wird ebenfalls eine tiefe Priorität eingeräumt.
Diverse «Bausteine» sind definiert
Mit Gemeinderatsbeschluss vom 30. November 2020 wurde nun diese partizipative Phase formell abgeschlossen und zugleich, unter Beachtung der vorstehenden Erkenntnisse, das weitere Vorgehen definiert. Als Kernelement wurden diverse «Bausteine» definiert. Diese Bausteine können einzeln oder kombiniert dem Souverän vorgelegt werden.
Dies erlaubt – sowohl bezüglich Entscheidung wie auch Realisierung – eine Etappierung und trägt damit der am meisten geäusserten Rückmeldung aus den Mitwirkungsveranstaltungen Rechnung. Unverändert basieren diese Teilprojekte oder eben «Bausteine» auf einer Gesamtstrategie.
Die einzelnen Bausteine sind nach Prioritäten in zwei Kategorien eingeteilt worden. Die als nicht-prioritär eingestuften Bausteine E «Sporthalle» und F «Aussenraum» werden vorerst nicht weiterverfolgt respektive zu einem späteren, noch nicht bestimmten Zeitpunkt geplant.
Erweiterung des Horts hat die höchste Priorität
Unbestrittenermassen die höchste Priorität besitzt die Erweiterung des Horts (Baustein A). Parallel dazu soll auch die Planung der Sanierung der Trakte 3 bis 5 (Baustein B) angegangen werden. Aktuell wird an einem Projektierungskredit gearbeitet, welcher voraussichtlich der Gemeindeversammlung vom 30. Juni 2021 vorgelegt wird.
Mit der Planung der vergleichsweise kleineren Bausteine C (Anbau Gruppenräume) und D (Sanierung und Erweiterung Kindergarten Müllerwis) soll ebenfalls unverzüglich gestartet werden. Aufgrund des kleineren Kreditvolumens ist ein direktes und schnelles Vorgehen möglich, indem der Gemeindeversammlung gleich je ein Baukredit (Ausführungskredit) unterbreitet werde kann (ohne späteren Urnengang), und dies im besten Fall noch Ende dieses Jahres. Das würde eine rasche Realisierung erlauben und die Ausführung des Bausteins C könnte zudem durch das «Freispielen» der jetzigen Containeranbauten interessante Provisorienlösungen bieten.