

Nänikon: «Das Konkret-Festival ist unser jährliches Highlight»

Etwas versteckt am Rande von Nänikon und umgeben von Naturschutz- und ehemaligem Sumpfgebiet ist der Verein Konkret zu Hause.
Der Verein, der 2014 erst als Mieter nach Nänikon gezogen ist, hat das Land im letzten Jahr vom vorherigen Besitzer, der Autoverwertung Roos AG, aufgekauft.

«Ziel ist, das Areal weitestgehend wieder zur ursprünglichen Natur zurückwachsen zu lassen», erklärt Thomas Honegger, Geschäftsführer des Vereins.
Verschiedene Workshops in Nänikon
Das Vorhaben passt zu den drei Zielen, die der Verein verfolgt. Dazu gehört die Umweltbildung, die Landschaftspflege und die Unterstützung von nachhaltigen Projekten.
Für Erstere werden immer wieder diverse Workshops für Interessierte angeboten. So findet am 29. August 2020 beispielsweise eine Fledermauskasten-Werkstatt statt. Dadurch können zusätzliche Brutstätten gebaut werden.

«Die Fledermaushaus-Werkstatt ist die Weiterführung der Wildbienenhaus-Werkstatt. Diese wurde zum besonderen Renner», so Thomas Honegger weiter.
Ursprünglich wollte man den Workshop einmalig anbieten. Aufgrund der hohen Nachfrage gibt es ihn mittlerweile aber seit rund fünf Jahren.
Durch die Kurse könne man die Bevölkerung auf eine aktivere Art sensibilisieren. «Oftmals nehmen gleich ganze Familien daran teil, die daraus ein Erlebnistag machen. Das ist dann natürlich besonders erfreulich.»
Zivildienstleistende packen an
Anders als bei anderen Vereinen wird in Nänikon nicht direkt auf Freiwilligenarbeit gesetzt. Für die Landschaftspflege stehen vor allem Zivildienstleistende im Einsatz.
«Zu Höchstzeiten haben wir bis zu 30 Personen, die in der Natur unterwegs sind.» Unterstützt werden sie gelegentlich von Schulklassen oder auch Firmen. «Aktuell haben wir sogar Lernende von Uster Technologies, die mithelfen.»

Zu den Aufgaben gehören allerlei Arbeiten, die nicht mechanisch ausgeführt werden können – wie das Mähen von steilen und feuchten Wiesen.
Festival nicht offiziell
Der Verein ist in der Bevölkerung breit aufgestellt. Dies merkt man vor allem bei einem bestimmten Anlass, der seit 2015 zur Tradition geworden ist. «Das Konkret-Festival ist unser jährliches Highlight.»

Im letzten Jahr hätten sich rund 1600 Personen zu Konzerten und einem gemütlichen Beisammensein auf dem Areal eingefunden. Auf dem bewaldeten Teilstück wird jeweils campiert.
Trotz Corona wollte man diesen Sommer nicht gänzlich auf die Feierlichkeiten verzichten. «Wir haben das Festival nicht offiziell bekannt gegeben, damit nicht mehr als 200 Personen daran teilnehmen.»
Personentechnisch mag der Anlass zwar nur in einer abgespeckten Version durchgeführt worden sein. «Die Stimmung hat aber keineswegs darunter gelitten», schmunzelt der Geschäftsführer.

Beim Line-up entschied man sich für drei Bands, die in den Vorjahren schon einmal in Nänikon aufgetreten sind. «Wir wollten keine neue Band mit einer so kleinen Version vertrösten.»
Der Verein hofft nun darauf, das Festival nächstes Jahr wieder im grossen Stil feiern zu dürfen.