

In Volketswil wird über die bedrohte Biodiversität beraten

Die Grünen und die Interessengemeinschaft für Lebensraum und Umwelt haben schriftlich beim Gemeinderat eine Einzelinitiative zur Förderung der Artenvielfalt eingereicht.
Ihre Forderung: Volketswil soll für die Jahre 2024 bis 2026 einen entsprechenden Rahmenkredit in der Höhe von 350'000 Franken bewilligen.
Die Initianten anerkennen das bisherige Engagement der Gemeinde, orten aber Nachholbedarf, wie es in einer Mitteilung heisst.
Mit dem Rahmenkredit sollen vor allem der Anteil ökologisch wertvoller Flächen auf dem Gemeindegebiet erhöht und deren Qualität und Vernetzung gefördert werden.
Mit dem Kredit sollen Biodiversitätsfördermassnahmen finanziert werden
Dazu könne es sich anbieten, entsprechende Unterstützungsbeiträge für Grundeigentümer zu schaffen.
Die mit dem Kredit zu finanzierenden Biodiversitätsfördermassnahmen sollen zusätzlich zu bereits beschlossenen oder geplanten Massnahmen durchgeführt werden.
Über die Aufteilung des Rahmenkredits auf Einzelprojekte solle der Gemeinderat entscheiden.
Ebenfalls wird gewünscht, dass der Gemeinderat nach Ablauf der Kreditperiode Bericht über die getroffenen Massnahmen, deren Wirkungen und den weitergehenden Handlungsbedarf erstatten.
Der Zustand ist alarmierend
In ihrer Begründung spannen die Initianten einen weiten Bogen. Gestützt auf den UN-Bericht Making Peace with Nature (2021) streichen sie heraus, dass derzeit drei Krisen gleichzeitig herrschen: der Klimawandel, der Rückgang der Biodiversität und die Verschmutzung von Luft, Land und Wasser.
«Diese drei grossen Krisen sind menschengemacht und bedrohen uns und die kommenden Generationen. Wir sind aufgefordert diesen unverzüglich, gleichzeitig und koordiniert zu begegnen.
Sie verstärken sich teilweise gegenseitig und dürfen keinesfalls gegeneinander ausgespielt werden», halten die Initianten fest und erinnern daran, dass der Schutz der Biodiversität neben der Aktualität der Klimakrise unter die Räder zu geraten drohe.
Viele Arten sind bedroht
«Die Biodiversität, so heisst es im Wortlaut, ist in einem alarmierenden Zustand. Rund die Hälfte aller Arten und Lebensraumtypen sind heute in der Schweiz bedroht.»
Dazu gehörten viele Insekten wie Bienen, Schmetterlinge, Heuschrecken, Libellen, aber auch Vögel, Amphibien, Reptilien, Säugetiere und Pflanzen.
Gemäss kantonalem Umweltbericht aus dem Jahre 2018 würden die bisherigen Anstrengungen für eine Trendwende nicht ausreichen.
Auf lokaler Ebene verfüge die Gemeinde – in Zusammenarbeit mit örtlichen Fachkräften – über eine Vielzahl an Möglichkeiten, um die Artenvielfalt im Kleinen zu fördern.
Dem Artenschutz kann beigetragen werden
Revitalisierte Gewässer, wertvolle Wälder und aufgewertete Waldränder, artenreiche Wiesen und Grünflächen mit einheimischen Pflanzen, insbesondere auf gemeindeeigenen und privaten Grundstücken, vernetzende Elemente wie einheimische Sträucherhecken und Baumreihen, begrünte Strassenränder, Dach- und Fassadenbegrünungen, Bekämpfung invasiver Arten und entsprechend gut informierte Gemeindeangestellte und Bewohner würden allesamt zum Erhalt und zur Förderung der Artenvielfalt beitragen.
Synergien mit den Nachbarn nutzen
Die Gemeinden rund um den Greifensee, unter anderem auch der Nachbar Schwerzenbach, hätten dank der Annahme ähnlicher Einzelinitiativen ihre Anstrengungen zum Schutz der Artenvielfalt deutlich erhöht.
Für Volketswil könne sich eine entsprechende Zusammenarbeit mit diesen Gemeinden zwecks Nutzung von entsprechenden Synergien anbieten, heisst es im Initiativtext abschliessend, der von Tobias Ulrich (Grüne Volketwil), Gunnar Guggenbühl und Ernst M. Kistler (beide IGLU Volketswil) unterzeichnet worden ist.