Den Boxclub Uster gibt es seit 63 Jahren. Obwohl es sich um eine Randsportart handelt, ist die Nachfrage von Interessierten gross.
Boxclub Uster
Der Boxclub Uster zählt derzeit rund 60 Mitglieder. - Nau.ch/TanjaAltenburger
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Ein dunkler, versiffter Keller. Schweissgeruch schwebt in der Luft und das alte Leder der Handschuhe ist bereits auf grosse Distanz zu riechen.

«Das kommt vielen als Erstes in den Sinn, wenn sie an Boxen denken», schmunzelt Urs Walder, Vereinspräsident des Boxclubs Uster.

Die Vorstellung ist weit gefehlt, jedenfalls beim Oberländer Verein. Trainiert wird dort in der Turnhalle, von zwielichtigen Ecken keine Spur.

Rund 60 Mitglieder

Obwohl Boxen in der Schweiz eine Randsportart ist, erfreut es sich immer grösserer Beliebtheit.

«Anfang Jahr mussten wir zwischenzeitlich sogar einen Stopp einlegen bei der Aufnahme von Neumitgliedern», wie Trainer Angelo Amaru verrät. Er selbst ist seit 42 Jahren beim Boxclub Uster dabei.

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Die Wenigsten wollen auch an Wettkämpfen teilnehmen. - Nau.ch/TanjaAltenburger

Derzeit zählt der Verein rund 60 Mitglieder. «Das wird mit der Zeit dann doch eng in der Halle», sagt Urs Walder. Starten können Kinder ab zwölf Jahren, gegen oben sind keine Grenzen gesetzt.

«Nach den Schulferien bieten wir jeweils ein Probetraining für Interessierte an. Damit möchten wir ihnen den Sport etwas näherbringen», so Angelo Amaru weiter. Dieses Jahr hätten sich 40 Personen angemeldet, zehn sind dem Verein danach beigetreten.

Fitness beim Boxclub Uster

«Die Vorstellung, dass man sich bei uns gegenseitig die Köpfe einschlägt, ist ebenfalls nur ein Vorurteil.» Der Trainer erklärt, dass in Uster olympisches Boxen betrieben wird.

Dabei handle es sich nicht um das Boxen, das man aus dem Fernseher kenne. «Es gibt mehrere Unterschiede. Beispielsweise gibt es weniger Runden.»

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Angelo Amaru (v.l.), Urs Walder und Yidan Fischer vom Boxclub Uster. - Nau.ch/TanjaAltenburger

Die meisten im Verein würden jedoch nicht gegen einen Gegner antreten und an Wettkämpfen teilnehmen wollen. «Viele betreiben Fitness-Boxen. Diejenigen, die sich das auf das Elite-Boxen spezialisieren wollen, haben noch ein zusätzliches Training.»

Eine davon ist Yidan Fischer, die den Sport seit drei Jahren betreibt. Wenn wegen Corona keine Veranstaltungen abgesagt werden, stehen jährlich rund 13 Wettkämpfe auf dem Programm. Effektiv besucht wird meist aber nur etwa ein Drittel.

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Nach den Schulferien wird jeweils ein Schnuppertraining für Interessierte angeboten. - Nau.ch/TanjaAltenburger

«Das hängt damit zusammen, dass im Frauenboxen zu wenig Gegnerinnen gibt.» Der Sport werde vor allem auf Wettkampfebene von deutlich mehr Männern ausgeübt. «Wenn dann noch die verschiedenen Gewichtsklassen beachtet werden müssen, wird die Auswahl noch deutlich kleiner.»

Schweizer Meisterschaften stehen an

Der Boxclub Uster gehört mit seinen 63 Jahren zu den älteren Vereinen seiner Art im Kanton Zürich. Er kann auf eine lange Erfolgsgeschichte – unter anderem mit fünf Schweizer Meistern – zurückblicken.

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Trainiert wird beim Boxclub Uster mehrmals pro Woche. - Nau.ch/TanjaAltenburger

Anders als andere Wettkämpfe wurden diesjährige Schweizer Meisterschaften, die für im November angesetzt sind, bisher noch nicht abgesagt.

Für Angelo Amaru ist es immer wieder spannend zu beobachten, wie die Sportlerinnen und Sportler das Gelernte umsetzen. «Ich würde mich freuen, wenn die Meisterschaften stattfinden könnten.»

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