

Thun startet die Erarbeitung der Klimastrategie

Die Stadt Thun betreibt eine aktive Klima- und Energiepolitik und verfolgt das Ziel, bis 2050 klimaneutral zu sein. Anfang Jahr genehmigte der Stadtrat einen Kredit zur Erarbeitung einer Klimastrategie. Diese soll aufzeigen, wie die Stadt das Ziel Netto-Null-Treibhausgasemission erreichen kann.
Für den Gemeinderat ist es zentral, dass nebst Verwaltung und Politik auch die Wirtschaft und die breite Bevölkerung die städtische Klimastrategie mittragen. Deshalb startet die Stadt am 25. April mit dem Soundingboard einen partizipativen Prozess. Dazu eingeladen sind Personen aus Wirtschaft, Politik, Verbänden und Vereinen. Auch die breite Bevölkerung kann sich einbringen. Interessierte Personen können sich für den Anlass anmelden.
Zuerst soll Roadmap erarbeitet werden
Im Rahmen der Klimastrategie soll zuerst eine Roadmap erarbeitet werden, die den Absenkpfad bis 2050 und die zentralen Stossrichtungen aufzeigt. Im Zentrum stehen die Handlungsfelder Wärme, Energieproduktion und -verteilung, Mobilität, Konsum sowie Kompensation und Negativemissionen.
Am ersten partizipativen Anlass vom 25. April wird insbesondere über die Grundsätze und Stossrichtungen diskutiert. Nach den Rückmeldungen aus der Bevölkerung wird die Stadt ihre Roadmap bei Bedarf justieren und die strategische Zielsetzung dem Gemeinderat zur Genehmigung vorlegen.
Aktionsplan für die Jahre 2023 bis 2026
Ergänzend zur Roadmap werden in den verschiedenen Handlungsfeldern konkrete Massnahmen definiert. Diese sollen in einem ersten Aktionsplan für die Jahre 2023 bis 2026 zusammengefasst werden. Damit hat die Stadt ein Instrument in der Hand, das in der ersten Periode konkrete Massnahmen vorgibt.
Gleichzeitig lässt es für die längerfristige Planung Spielraum, um auf Markt- und Umweltgeschehen agil zu reagieren. Auch zu den Massnahmen und zum Aktionsplan können sich die Interessengruppen und die breite Bevölkerung an zwei nächsten Mitwirkungsanlässen im Sommer und Herbst äussern. Ziel ist es, dass der erste Aktionsplan bis Ende Jahr vorliegt.
Drei smarte Umsetzungsprojekte sind geplant
Als eine von fünf Schweizer Städten erhält Thun für die Erarbeitung der Klimastrategie einen finanziellen Beitrag des Bundesamts für Energie. Diese Unterstützung in der Kategorie «Front Runner» ist auf die ambitioniertesten Städte zugeschnitten, die bereits eine Smart-City- und eine 2000-Watt-/Netto-Null-Strategie verfolgen. Für die Umsetzung der Strategie plant die Stadt Thun in einem dritten Teil drei smarte Umsetzungsprojekte.
Den Aufbau eines Reallabors. Ein Forum für Innovationen, in dem verschiedene Akteure gemeinsam innovative, klimafreundliche Technologien, Produkte und Dienstleistungen oder Ansätze erproben können.
Das Beratungsangebot zum Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme unter Einbezug der individuellen Bedürfnisse der Hauseigentümerschaft und der Angebote der lokalen Partnerorganisationen, sowie die Durchführung einer Projektausschreibung. Die Bevölkerung kann konkrete Klimaprojekte eingeben. Via Voting entscheiden die Thuner, was umgesetzt wird. Die Vorarbeiten für diese Umsetzungsprojekte laufen parallel zum partizipativen Prozess. Die Umsetzung der Projekte erfolgt ab 2023.