

Stadt Thun verabschiedet neue Gebäudeenergiestrategie

Die Stadt Thun verabschiedet neue Gebäudeenergiestrategie und ist auf Goldkurs. Die Stadt ist auf gutem Weg, wie die Zwischenbilanz zeigt.
Die Stadt Thun besitzt seit 2010 das Label Energiestadt und setzt sich kontinuierlich für eine effiziente Nutzung von Energie, den Klimaschutz und eine umweltverträgliche Mobilität ein (vgl. Infobox). Für das nächste Re-Audit im Jahr 2023 hat sich der Gemeinderat das (Legislatur-)Ziel Energiestadt Gold gesetzt und möchte damit auch ein Zeichen für sein intensiviertes Engagement setzen.
Für das Goldlabel muss die Stadt Thun mindestens 75 Prozent der für sie möglichen Massnahmen umgesetzt haben. Eine Zwischenbilanz zeigt, dass sich die Stadt deutlich verbessert hat und bereits bei gut 70 Prozent liegt. «Jetzt gilt es, das Tempo der eingeschlagenen Projekte fortzusetzen, um die restlichen Punkte bis 2023 zu holen», so Gemeinderätin Andrea de Meuron.
Vorbildliche städtische Gebäude und Liegenschaften
Ein wichtiges Handlungsfeld, das im Energiestadtprozess beurteilt wird, ist der Umgang mit den städtischen Bauten und Anlagen. In den vergangenen Monaten hat die Stadt Thun ihre Gebäudeenergiestrategie aus dem Jahr 2010 überarbeitet. Ende Juni hat der Gemeinderat die neue Gebäudeenergiestrategie 2021 verabschiedet.
Sie dient als Leitfaden für den vorbildlichen energetischen Umgang mit städtischen Liegenschaften und städtischem Grundeigentum. Mit der revidierten Strategie wird der aktuelle Gebäudestandard 2019 von Energiestadt für Sanierungsprojekte und Neubauten als verbindlich erklärt. Auch die Bewirtschaftung der städtischen Immobilien richtet sich neu nach dessen Leitlinien.
Ergänzend sollen zudem grössere Bauvorhaben im Zusammenhang mit Wohn-, Verwaltungs- und Bildungsgebäuden nach dem umfassenden Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS (www.snbs.ch) bewertetet werden. Damit wird auch einem parlamentarischen Vorstoss (Postulat P9/2016) Rechnung getragen.
Die neue Gebäudeenergiestrategie definiert auch energetische und ökologische Anforderungen für künftige Baurechtnehmer der Stadt Thun und legt einen einheitlichen Umgang mit Photovoltaikanlagen fest.
Durch die konsequente Anwendung des Gebäudestandards sollen der Energiebedarf der städtischen Gebäude weiter gesenkt, der Anteil an erneuerbaren Energien gesteigert und ein angenehmes Stadtklima gefördert werden.
Weitere Meilensteine auf dem Goldweg
Damit das Ziel Energiestadt Gold erreicht werden kann, ist die ganze Verwaltung, resp. die gesamte Bevölkerung der Stadt Thun gefragt. Zentral ist dabei auch die Erarbeitung der Klimastrategie. Diese soll in einem partizipativen und mit Smart City gekoppelten Prozess erarbeitet werden.
Weitere Meilensteine für die Zielerreichung Energiestadt Gold sowie auf dem Weg zu Netto-Null 2050 sind der Aufbau eines Förderprogramms Energie, die Erarbeitung einer Biodiversitätsstrategie und die Überarbeitung des kommunalen Richtplans Energie. Der Energiestadt-Prozess bildet ein wichtiges Fundament für die Stadt Thun zur Erreichung ihrer Klimaziele.