Vor 100 Jahren fusionierten Thun und Strättligen zur Gemeinde Thun. Damit erreichte Thun das heutige Gemeindegebiet.
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Menschen überqueren eine Strasse. (Symbolbild) - Keystone
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Am 1. Januar 1920 ging die gesamte Verwaltung von Strättligen an die Behörden und Amtsstellen von Thun über. 1913 war bereits Goldiwil zu Thun gestossen.

Mit der Eingemeindung von Strättligen erreichte die Stadt Thun 1920 ihr heutiges Gemeindegebiet. Der 1918 gegründete Stadtrat von Thun wuchs um 10 auf 40 Mitglieder an.

Thuns Fläche wuchs auf 21,7 km² an

Die Gemeinde Strättligen erstreckte sich von Scherzligen bis Allmendingen und bis zur Kander, sodass Thun auf 21,7 km² anwuchs. Neu gehörten die Ortsteile Scherzligen, Dürrenast, Neufeld, Allmendingen, Buchholz, Schoren und Gwatt zu Thun mit so bedeutenden Bauten und Gebieten wie der Kirche Scherzligen, dem Schloss Schadau, dem Wocher-Panorama (Thun-Panorama), der Strättligburg und dem Bonstettenpark.

Fusion umstritten in Thun

Die Eingemeindung von Strättligen war auf Thuner Seite nicht unbestritten gewesen. Denn Strättligen brachte nicht nur 4000 Einwohnerinnen und Einwohner, sondern auch hohe Schulden in die Fusion ein.

In Strättligen wohnten zahlreiche Arbeiterfamilien, die in Thun arbeiteten und am Arbeitsort Einkommenssteuern bezahlten, wie dies im Kanton Bern bis 1918 der Fall war. Dieses Geld fehlte in Strättligen, und die Strättliger stimmten auch aus finanziellen Gründen mit 83 Prozent der Fusion zu.

Dass auch die Thuner die Fusion mit 56 Prozent guthiessen, lag an der grossen Baulandreserve, über die Strättligen verfügte. Diese Landreserven ermöglichten erst die bauliche Entwicklung zur Stadt Thun, wie wir sie heute kennen.

Auf Strättliger Boden entstanden die dicht bebauten Wohnquartiere im Dürrenast und Neufeld sowie das Strandbad und die Sportanlagen Lachen. Hier siedelten sich zudem erfolgreiche Gewerbe- und Industriegebiete an.

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