

Tempo 30 ab Herbst 2022 auf der Münsterstrasse in Sursee

Die Münsterstrasse ist eine der meistfrequentierten Strassen in der Region Sursee. Sie verbindet Schenkon mit dem Stadtzentrum und schliesst im Süden an die Luzernstrasse Richtung Oberkirch an. Bis zu 11'000 Fahrzeuge passieren täglich den Abschnitt Kreisel Münster Vorstadt bis zum Abzweiger Badstrasse.
Dies führt zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmenden unweigerlich zu kritischen Situationen, Nutzungskonflikten und zu hohen Lärmbelastungen bei den angrenzenden Liegenschaften. Um die Konflikte zu minimieren und die Sicherheit zu erhöhen, will der Stadtrat den Strassenraum umgestalten.
Kanton ist für Verkehrsanordnung zuständig
Bei Gemeindestrassen 1. Klasse ist der Kanton für die Verkehrsanordnung zuständig. Seine Bewilligungspraxis für Tempo 30 auf diesen Strassen war in der Vergangenheit zurückhaltend. Aufgrund rechtlich angepasster Rahmenbedingungen – insbesondere aus Lärmschutzgründen – hat sich dies geändert. Der Kanton ist gewillt, dem Begehren des Stadtrates nachzukommen.
In einem ersten Schritt wird auf dem erwähnten Strassenabschnitt Tempo 30 eingeführt. Dadurch bleibt der motorisierte Verkehr und der Zweiradverkehr vortrittsberechtigt. Die Einhaltung der signalisierten Geschwindigkeit wird nach acht bis zehn Monaten mittels einer Wirkungskontrolle überprüft.
Relevante Erkenntnisse aus der Wirkungskontrolle können gegebenenfalls in das geplante Gesamtsanierungsprojekt einfliessen. Sofern es nicht aufgrund von allfälligen Beschwerden zu Verzögerungen kommt, sollen die Signale bis im Herbst 2022 aufgestellt sein.
Verbesserungen für Anwohnerschaft
Im Jahr 2018 lag das «Lärmsanierungsprojekt Gemeindestrassen Stadt Sursee» öffentlich auf. Aufgrund von Rückmeldungen und Stellungnahmen privater und weiterer Interessierter wurde das Projekt sistiert. Seither setzt sich der Stadtrat beim Kanton Luzern dafür ein, die Interessen der lärmgeplagten Anwohnerschaft und der Stadt ins Projekt einzubeziehen und möglichst bald umzusetzen. Mit mehreren Gutachten und Massnahmenplänen wurde aufgezeigt, dass Tempo 30 eine wirksame Massnahme zur Lärmreduktion ist.
Durch Temporeduktionen und den Einsatz von semidichten Asphaltbelägen – sogenannte Flüsterbeläge – kann die Belastung massgeblich gesenkt werden. Damit wird eine lange im Raum stehende Forderung des Stadtrates und von Interessenvertretern nun schrittweise umgesetzt.
Nach der Einführung von Tempo 30 – als vorgezogene Massnahme zur möglichst zeitnahen Entlastung von Lärmimmissionen – und Umsetzung des Sanierungsprojektes auf der Münsterstrasse soll das neue Temporegime auch auf der Luzernstrasse bis an die Gemeindegrenze von Oberkirch erweitert werden.
Für die Umsetzung auf diesem Abschnitt sind jedoch zusätzliche Anpassungs- und Erweiterungsarbeiten im Strassenraum notwendig, die erst im Nachgang zur Sanierung der Münsterstrasse ausgeführt werden können.
Anpassung Erschliessungen für die Arealüberbauungen im Gebiet Münster Vorstadt
Hintergrund für den Neubau der Entwässerungsleitungen, den Ersatz der Wasserleitung und die Neugestaltung des Strassenraums sind die Planung und die Überbauung verschiedener Areale im Gebiet Münster Vorstadt.
Zur Sicherstellung der Erschliessung dieser Areale – insbesondere zur Umsetzung der generellen Entwässerungsplanung mit Einführung des Trennsystems – müssen vom Münsterplatz bis zum Kreisel Münster Vorstadt diverse Entwässerungsleitungen neu gebaut werden.
Die Stadt Sursee ist intensiv an den entsprechenden Planungsarbeiten. Derzeit werden die Grundlagen für den entsprechenden Sonderkredit zuhanden der Gemeindeversammlung vom Dezember 2022 erarbeitet.
Strassenraum wird zu Gunsten des Veloverkehrs angepasst
Zusammen mit den Erschliessungsarbeiten soll der Strassenraum umgestaltet werden. Nebst der Reduktion der Lärmimmissionen mittels Tempo 30 und dem Einsatz von lärmmindernden Belägen strebt der Stadtrat an, den Strassenabschnitt für den Veloverkehr zu optimieren.
Unter Einbezug der Dienststelle Verkehr und Infrastruktur (vif) des Kantons Luzern wurden verschiedene Varianten analysiert. Aufgrund der gegebenen Strassen- und Trottoirbreiten soll den Velofahrenden mit der Markierung einer Kernfahrbahn künftig mehr Platz zur Verfügung stehen. Damit wird der Veloverkehr auch künftig im Mischverkehr geführt, dies jedoch abgegrenzt mit 1,5 Meter breiten, seitlichen Radstreifen.
Den Fussgängerinnen und Fussgänger stehen weiterhin Trottoirflächen zur Verfügung. Zusätzlich soll im Bereich der ehemaligen Garage Burkhardt eine Querungshilfe mit einer Mittelinsel und einem Fussgängerstreifen erstellt werden.
Der Stadtrat ist überzeugt, mit dem Gesamtprojekt Sanierung Münsterstrasse inklusive Einführung Tempo 30 den Strassenraum auf dem betroffenen Abschnitt nachhaltig und sicher neu zu gestalten und damit den Ansprüchen und Anforderungen gerecht zu werden.