

Der neue Seeblick soll auf dem Frieslirain entstehen

Der Ersatzneubau für das Alters- und Pflegeheim Seeblick kann definitiv nicht auf dem bestehenden Spitalareal in Sursee realisiert werden. Der Luzerner Regierungsrat hat ein Wiedererwägungsgesuch abgelehnt. Der Gemeindeverband wird darum alles daran setzen, den neuen Seeblick bis 2027 auf dem benachbarten Frieslirain realisieren zu können. In Absprache mit den Verbandsgemeinden und der Standortgemeinde Sursee sind die weiteren Projektschritte definiert.
Der Regierungsrat des Kantons Luzern hat am 1. April 2020 entschieden, dass der Neubau des Luzerner Kantonsspitals (LUKS) in Sursee auf dem bestehenden Areal realisiert werden soll. Dieser Entscheid bedeutete auch, dass der Seeblick keinen Platz mehr hat auf dem Spitalareal.
Dass das Alters- und Pflegeheim definitiv einen neuen Standort suchen muss, bestätigte der Luzerner Regierungsrat nun noch einmal. Mitte April 2021 beantwortete dieser ein Wiederwägungsgesuch der zwölf Verbandsgemeinden negativ. Er sehe aufgrund von baulichen und terminlichen Abhängigkeiten keine Möglichkeit, dass der Seeblick auf dem bestehenden Areal bleiben könne. Gleichzeitig betont der Regierungsrat, «dass der Kanton Luzern und das Luzerner Kantonsspital die bestehende sehr gute Zusammenarbeit mit dem Seeblick weiterführen wollen.»
Bedauern, aber auch Verständnis
Seeblick-Verbandspräsident Hansruedi Estermann bedauert die abschlägige Antwort des Regierungsrats. Gleichwohl kann er die Überlegungen nachvollziehen. Er hebt die positiven Punkte hervor: «Wir freuen uns, dass der Regierungsrat den Nutzen und die Synergie in der Zusammenarbeit zwischen dem Seeblick und dem LUKS anerkennt und wertschätzt.» Ebenso wichtig sei, dass der Regierungsrat zugesichert habe, den Gemeindeverband bei der Realisierung des Ersatzneubaus auf den Grundstücken Frieslirain im Rahmen seiner Möglichkeiten zu unterstützen, so Estermann.
Die Nähe zum Spital ist betriebswirtschaftlich für den Seeblick bedeutend. Das Haus hat sein Angebot stark auf das Spital ausgerichtet und nimmt viele Personen auf, die zuvor im Spital behandelt worden sind. Zudem bietet der Seeblick eine bewährte Ergänzung zu den bestehenden Pflegeheimen sowie den Spitexangeboten in der Region Sursee. Der regionale Mehrwert des Seeblicks ist gross und unbestritten.
Anspruchsvoller Zeitplan für Ersatzneubau
«Der Gemeindeverband wird nun alles daran setzen, den neuen Seeblick bis 2027 auf dem Frieslirain realisieren zu können», sagt Hansruedi Estermann. Man sei sich des engen Zeitplans und der Herausforderungen bewusst.
Der Frieslirain umfasst zwei Grundstücke. Diese müssen zuerst durch die Surseer Bevölkerung umgezont werden, ehe man das Verfahren der Baubewilligung einleiten kann. Für die Verbandsleitung ist es zentral, dass auch die Standortgemeinde Sursee hinter dem Ersatzneubau stehen wird. Mit dem Stadtrat von Sursee ist man darum in regelmässigem Austausch. Zudem legt die Verbandsleitung Wert darauf, die Surseer Bevölkerung fortlaufend zu informieren sowie die Quartier-Anwohnerinnen und -Anwohner im weiteren Prozess miteinzubeziehen.
Nächster Meilenstein: Kredit für Architekturwettbewerb
Die Abklärungs- und Grundlagenarbeiten für den neuen Seeblick laufen bereits seit einigen Monaten. Die demografische Entwicklung in den nächsten 30 bis 40 Jahren in der Region Sursee wird die Nachfrage nach Pflegeplätzen ab 2025 resp. 2030 stark ansteigen lassen. In Rahmen von zwei Workshops haben die Verbandsgemeinden das Leistungsangebot für den Ersatzneubau miteinander diskutiert. Für Verbandsgemeinden mit einem eigenen Pflegeheim, bietet der Seeblick «nur» ein ergänzendes Angebot. Für die anderen Gemeinden stellt der Seeblick die Grundversorgung sicher.
Im nächsten Schritt wird eine Kerngruppe des Gemeindeverbandes das Betriebs- und Raumkonzept erarbeiten. Unterstützt wird die Kerngruppe durch externe Fachexperten. Das Konzept bildet die Grundlage für die Machbarkeitsstudie. Im September 2021 ist eine ausserordentliche Delegiertenversammlung geplant, an welcher der Kredit für den Architekturwettbewerb freigegeben werden soll. In Absprache mit der Stadt Sursee ist es das Ziel, das Umzonungsverfahren mit einem konkreten Neubau-Projekt anzugehen.