Trotz tiefer Schulden könnte der Gemeinde Steffisburg eine Steuererhöhung drohen.
Steffisburg
Ortstafel von Steffisburg. - Nau.ch / Ueli Hiltpold
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Ende April ist die Genehmigung der Gemeinderechnung von Steffisburg durch den Grossen Gemeinderat geplant. Diese wurde vor gut einem Monat der Bevölkerung offengelegt und präsentierte ein sehr positives Bild. Eine Erhöhung der flüssigen Mittel erlaubte es der Gemeinde, ein Darlehen zurückzubezahlen, dadurch beläuft sich die aktuelle Verschuldung der Gemeinde auf ein Rekordtief von fünf Millionen Franken.

Weniger Steuereinnahmen und teure Projekte

In einem Gespräch mit dem Thuner Tagblatt mahnt Gemeinderätin und Finanzvorsteherin Ursulina Huder (SP) jedoch nun zur Vorsicht vor allzu viel Freude und vor allem vor Hoffnungen auf eine mögliche Steuersenkung.

Huder gibt zu bedenken, dass in Steffisburg in den nächsten Jahren Projekte anstehen, welche die Gemeindekasse belasten werden, etwa die geplante Mehrzweckanlage für Kultur und Sport im Schönau-Gebiet. Zudem sind in Steffisburg die Steuereinnahmen seit 2018 weiterhin abnehmend. Dem könne jedoch beispielsweise mit der Einzonung von neuem Bauland entgegengewirkt werden, wird Huder zitiert.

Keine Steuersenkung

Auch die aktuelle Corona-Krise wird Auswirkungen auf die Wirtschaftssituation der Firmen in Steffisburg haben. Dieser Trend habe sich jedoch schon vor der Epidemie abgezeichnet. Laut Huder war bereits im Herbst absehbar, dass ortsansässige Firmen ihre erfolgreichen Geschäfte in den letzten zwei Jahren womöglich nicht im gleichen Rahmen aufrechterhalten werden können.

Die Gemeinderechnung 2019 sollte daher im Kontext dieser Überlegungen betrachtet und interpretiert werden. So kommt Ursulina Huder zum Schluss, dass eine Steuersenkung nicht infrage kommt. Die Gemeinde will einen Selbstfinanzierungsgrad von mindestens 75 Prozent ansteuern, um diesen zu erreichen und die geplanten Projekte zu realisieren, wird allenfalls sogar eine Steuererhöhung diskutiert.

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