

Schulprojekt beleuchtet Heimberg in einem Dokumentarfilm

«Heimberg – mehr als man erwartet» heisst das Abschlussprojekt der Schulklasse 9d. Ein passender Untertitel, wie Klassenlehrer Matthias Kaufmann findet. «Für viele ist Heimberg ein Durchfahrtsdorf, doch die Gemeinde hat sehr viel mehr zu bieten.»
Kaufmann kam die Idee zum Film, weil er ein Projekt wollte, bei dem sich alle gleich stark einbringen können. «Bei einem Theater oder ähnlichem gibt es immer unterschiedlich grosse Rollen.» Beim Dreh eines Films können sich die Schüler*innen alle in ähnlichen Aufgaben einbringen.

Heimberg kennenlernen
Der Dreh eines Dokumentarfilms bot zugleich viel Lernpotenzial für die Klasse. Das Projekt forderte das Medienverständnis, die Klasse musste eine konzeptuelle Aussage entwickeln. «Das Wichtigste war für mich aber, dass die Schüler*innen ihre Heimatgemeinde im Prozess besser kennenlernen», erklärt der Klassenlehrer.

Dies war auch für Matthias Kaufmann eine willkommene Aufgabe. Er unterrichtet erst seit 5 Jahren in der Gemeinde und konnte durch den Film viel über Heimberg in Erfahrung bringen. «Ich wusste vorher nicht, wie alt die Gemeinde eigentlich ist, 1996 wurde das 850-Jahr-Jubiläum gefeiert.»
Klasse bewies viel Eigenverantwortung
Der Film ist in 16 Kapitel unterteilt. Diese wurden von Filmcrews mit je 5 Kindern aufgenommen. Die Auskunftspersonen wurden von den Schüler*innen eigenständig angefragt und anschliessend interviewt.

Die Gruppen bewiesen dabei oft grosses Potenzial für eine Reporterkarriere. «Eine Crew nahm sich den unschönen Containern eingangs Heimberg an», erzählt Kaufmann. «Sie kontaktierten gar die Firma in der Nähe Berns, die für diese verantwortlich ist, erhielten aber leider nur Absagen.»
Ein stetiger Lernprozess
Matthias Kaufmann und seine Klasse sind zufrieden mit dem entstandenen Film. «Wir sind eine Mischklasse, da kommen Schüler*innen mit sehr unterschiedlichen Niveaus zusammen», erklärt der Klassenlehrer. Dies und die Tatsache, dass nur mit iPads gefilmt wurde, tue dem Film jedoch keinen Abbruch.

Natürlich gab es auch kleine Rückschläge im Prozess. So beendete eine Crew ihr Interview mit einer Bäuerin und wurde anschliessend von dieser zu einem Getränk ins Haus gebeten.
«Nachdem die Kamera und das Mikrofon nicht mehr liefen, erzählte die Frau den Kindern sehr viele spannende Geschichten», berichtet Kaufmann. «Eine Schülerin kam dann ganz enttäuscht zu mir und erzählte, dass sie die besten Momente nicht eingefangen hätten.»

Matthias Kaufmann hat auch eine wichtige Lektion an alle, die ein ähnliches Projekt realisieren wollen. «Achtet auf gute Audioaufnahmen!», rät er. «Bei Bildern kann man immer noch ein wenig schummeln, aber der Ton muss gut sein.»