Die Rechnung 2019 schliesst bei einem Umsatz von CHF 73,0 Millionen mit einem Überschuss im Gesamthaushalt von CHF 5'928'373.97 ab.
Grundbesitz Vordemwald
Ein Taschenrechner (Symbolbild) - Pixabay
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Die Gemeinde erwirtschaftete aus betrieblicher Tätigkeit einen Geldfluss von CHF 7,4 Millionen. Nach Berücksichtigung der Investitionstätigkeit und Rückzahlung eines langfristigen Darlehens verbleibt insgesamt ein positiver Geldfluss der Zahlungsströme (Cash-Flow) von CHF 1,4 Millionen.

Es bestehen Schulden bei Dritten von CHF 5,0 Millionen. Die Gemeinde tätigte Nettoinvestitionen von CHF 5,0 Millionen, die sie aus eigenen Mitteln finanzierte.

Höhere Fiskalerträge, Mehrerträge bei den Entgelten, weniger Aufwand für die Lastenverteilungssysteme, Marktwertanpassungen von Wertschriften und Liegenschaften sowie ausserordentliche Erträge wie zum Beispiel ein einmaliger Beitrag für die erfolgreiche Eingemeindung von Schwendibach haben zu einem gegenüber dem Budget um CHF 2,8 Millionen besseren Ergebnis geführt.

Die Jahresrechnung im Detail

Die Rechnungslegung der Gemeinde ist transparent und soll möglichst ohne Glättungseffekte durch Vorfinanzierungen erfolgen. Das Finanzvermögen wird zu Marktpreisen bewertet. Je nach Anlagetätigkeit, Entwicklung der Liegenschafts- und Aktienmärkte sowie Veränderungen bei den Bewertungen per Stichtag können grosse Abweichungen zwischen Budget und Rechnung entstehen.

Folglich sind diese Abweichungen eine Auswirkung der Transparenz und nicht der Qualität der Budgetierung oder Rechnungslegung. Massgebend für die Leistungsfähigkeit und finanzpolitische Steuerung ist nicht das Rechnungsergebnis, sondern die Geldflussrechnung und die Entwicklung der Liquidität sowie des Fremdkapitals.

Dem Ertragsüberschuss von CHF 5,9 Millionen steht ein Geldfluss von CHF 1,4 Millionen gegenüber, welcher die flüssigen Mittel erhöhte. Ein Darlehen von CHF 5,0 Millionen wurde aus der Liquidität amortisiert. Aus Grundstückverkäufen gingen CHF 4,7 Millionen ein.

Das Finanzvermögen ist höher als das Fremdkapital. Pro Einwohner besteht ein Nettovermögen von CHF 2'886. Der Steuerertrag fällt CHF 882'000 oder 2,2 % höher aus. Die Mindererträge von CHF 1'040'000 bei den natürlichen Personen werden durch veranlagungsbedingte Mehrerträge von CHF 1'693'000 bei den juristischen Personen kompensiert.

Steffisburg verfolgt eine bewusste Steuerung über die Selbstfinanzierung

Der Aufwand für die Verbundaufgaben (Lastenverteilungssysteme) für Gehaltskosten der Volksschule, Ergänzungsleistungen, den öffentlichen Verkehr, die Familienzulagen Nichterwerbstätige, Sozialhilfe und Neue Aufgabenteilung beträgt gut CHF 21,2 Millionen und beansprucht 51,7 % des Steuerertrages. Der Aufwand ist CHF 422'000 tiefer als geplant.

Der Gemeinderat hat das Rechnungsergebnis analysiert. Gemeinden waren sich mit HRM1 lange Zeit gewohnt, das eine ausgeglichene Erfolgsrechnung einen gesunden Finanzhaushalt gewährleistet. Positive Ergebnisse und somit Bilanzüberschüsse wurden als zu viel bezogene Steuern betrachtet und verlangten nach Steuersenkung.

Steffisburg verfolgt seit mehreren Jahren eine bewusste Steuerung über die Selbstfinanzierung sowie die Geldflussrechnung und damit verbunden über eine tiefe Fremdverschuldung bzw. Zinsbelastung. Nur diese ist nachhaltig und sichert den erforderlichen Handlungsspielraum.

Mit dem Hochwasserschutz an der Zulg, dem Neubau einer Schul-, Kultur- und Sportanlage sowie dem Erhalt der bestehenden Schulinfrastrukturen stehen grosse Investitionsprojekte an. Parlament und Stimmberechtigte können 2021 zwei erforderliche Baukredite bewilligen.

Sie werden die Erfolgsrechnung entsprechend mit hohen Folgekosten belasten. Der Gemeinderat ist dankbar für die solide Ausgangslage. Sie gewährleistet, dass die Gemeinde ihre Aufgaben auch in Zukunft mit den bestehenden Mitteln und ohne hohe Schulden erfüllen kann.

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