

Nidwaldner Regierung will Schutz vor dem Wolf prüfen

Die Postulanten zeichnen in ihrem Vorstoss ein bedrohliches Bild. Sie sprechen von einer «rasant steigenden Wolfspopulation», das Raubtier verliere immer mehr seine natürliche Scheu und dringe sogar in Siedlungsgebiete ein. Es stelle sich die Frage, ob die Bevölkerung, vor allem die Kinder in abgelegenen Gebieten, genügend geschützt seien.
Paul und Armin Odermatt fordern den Regierungsrat auf, den Schutz der Bevölkerung vor dem Wolf zu prüfen. Sie wollen auch wissen, ob die lnteressen der Berggebiete im Bereich Alp-, Landwirtschaft und Tourismus heute ausreichend berücksichtigt seien.
Der Regierungsrat befürwortet zwar das Postulat, beschreibt aber eine relativ entspannte Wolfssituation im Kanton. Seit 2009 seien in Nidwalden 29 Nutztiere vom Wolf gerissen worden, 2019, 2020 und 2021 sei es zu keinen solchen Vorfällen gekommen. Es habe aber auch in diesen Jahren Meldungen von Wolfssichtungen gegeben, allerdings nur von Einzeltieren.
Wölfe, die ihre Scheu gegenüber Menschen verloren hätten und sich aus eigenem Antrieb in oder nahe bei Siedlungen aufhalten würden, sind nach Aussage des Regierungsrat nicht festgestellt worden. Eine solche Gefährdung von Menschen sei aber Voraussetzung, um den Wolfsbestand regulieren zu können. Zudem lägen die Kompetenzen für Eingriffe in Wolfsrudel beim Bund.
Trotzdem ist Nidwalden beim Thema Wolf nach Angaben der Regierung nicht untätig. Der Kanton unterstütze die Land- und Alpwirtschaft beim Herdenschutz und stelle ihr Notfall-Sets zur Verfügung. Ferner existiere ein SMS-Frühwarndienst. Es gebe ein kantonales Wolfskonzept und die Konferenz der Gebirgskantone erarbeite ein Grundlagenpapier für das Wolfsmanagement.
Dennoch spricht sich der Regierungsrat dafür aus, den Schutz der Bevölkerung vor dem Wolf grundlegend zu prüfen. Es sei damit zu rechnen, dass die Wolfspopulation in der Schweiz weiter zunehme und damit auch die Präsenz dieser Tiere im Kanton Nidwalden.