Männedorf stimmt am 29. November 2020 über die «Neuorganisation Entsorgung Klärschlamm» ab.
Männedorf Goldküste
In Männedorf an der Zürcher Goldküste werden die Steuern um zwei Prozentpunkte auf 93 Prozent gesenkt. - Wikimedia Commons / Jochen Teufel
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Heute betreibt Männedorf zusammen mit den Gemeinden Egg, Hombrechtikon, Mönchaltdorf, Oetwil am See und Stäfa den Zweckverband ZSA Pfannenstiel, um den Schlamm ihrer Kläranlagen gemeinsam zu entsorgen. Stäfa tritt per Ende 2022 aus dem Zweckverband aus.

Dadurch steigen die Aufwände für den Betrieb für die verbleibenden Mitglieder. Für Männedorf erhöhen sich die Kosten ab Januar 2023 um mindestens 15 Prozent. Das entspricht rund 37'000 Franken pro Jahr. Die Kostensteigerung sowie wirtschaftliche und ökologische Überlegungen haben Männedorf dazu veranlasst, alternative Entsorgungsmöglichkeiten zu prüfen.

Finanziell und ökologisch sinnvoll

Eine Machbarkeitsstudie ergab, dass die Zusammenarbeit mit der ARA Meilen Rorguet sowohl finanziell als auch ökologisch sinnvoll ist. Die Gemeinde Männedorf beabsichtigt deshalb, die Mitgliedschaft beim Zweckverband ZSA Pfannenstil zu kündigen und den Klärschlamm ab dem 1. Januar 2024 in der ARA Meilen Rorguet zu entsorgen.

Sollte der Betrieb der ZSA Pfannenstiel in Zukunft nicht weitergeführt werden, so müsste sich Männedorf selbstverständlich an den Rückbaukosten und der Altlastenentsorgung beteiligen. «Rückbaukosten und die Entsorgung der Altlasten kommen irgendwann auf uns zu, egal, ob wir im Zweckverband bleiben oder nicht. Wichtig ist, dass wir nach vorne schauen und entscheiden, was für unsere Gemeinde langfristig richtig ist», sagt Erich Meier.

Männedorf spart 57'000 Franken pro Jahr

Eine Kostenüberprüfung ergab, dass es für Männedorf deutlich günstiger ist, den Klärschlamm in Meilen zu entsorgen. Männedorf spart betriebliche Kosten in der Höhe von rund 20'000 Franken pro Jahr. Und die erwartete Kostensteigerung von 37'000 Franken pro Jahr durch den Austritt der Gemeinde Stäfa aus dem ZSA entfallen.

Die Einsparungen durch den Wechsel zur ARA Meilen Rorguet betragen somit jährlich 57’000 Franken. Bis 2037 kann die Gemeinde Männedorf so über 798'000 Franken einsparen.

Klima und Umwelt profitieren

Die Zusammenarbeit mit der ARA Meilen Rorguet ist auch aus ökologischer Sicht vorteilhaft. Während die Schlammfrachten heute in Tanklastwagen den Berg hinauf zur ZSA transportiert werden müssen, ist der Transportweg zur ARA Meilen Rorguet halb so weit und flach.

Dadurch können jedes Jahr mehrere hundert Kilogramm CO2 eingespart werden. Die ARA Rorguet zusammen mit dem Männedörfler Klärschlamm produziert zudem jährlich 3'900'000 kWh Energie in Form von Bio-Gas. Das Bio-Gas wird ins Gasnetz eingespeist und deckt den jährlichen Energieverbrauch von 975 Familienhaushalten.

Zuverlässige und nachhaltige Lösung für die Klärschlammentsorgung

Erich Meier, Gemeinderat und Ressortvorsteher Infrastruktur, hält fest: «Die Zusammenarbeit mit der ARA Meilen Rorguet ist für die Gemeinde Männedorf finanziell sowie ökologisch attraktiv und bietet eine langfristige Abnahmegarantie.» Der Gemeinderat empfiehlt, am 29. November 2020 der «Neuorganisation Entsorgung Klärschlamm» zuzustimmen.

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