Ab Samstag, 6. Juni, ist der Botanische Garten wieder für das Publikum geöffnet.
Vortragsraum
Vortragsraum. - Stadt St.Gallen
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Der Botanische Garten pflegt nicht nur umfangreiche, naturnah gepflegte Anlagen. Mit einem grossen Angebot an Kursen, Führungen, Vorträgen und Exkursionen für Schulen und für die interessierte Öffentlichkeit wird auch die Weiterbildung in diesem Bereich gefördert.

Für die rund 250 Anlässe pro Jahr und speziell für Angebote mit grösseren Gruppen, drängte sich seit einiger Zeit ein Ersatz für den kleinen Vortragsraum aus dem Jahr 1981 auf. Dieses Vorhaben konnte nun verwirklicht werden: Jetzt steht der «Grüne Pavillon» anstelle drei baufälliger Anzuchthäuser der Stadtgärtnerei in der Anlage des Botanischen Gartens.

Ein schlichter Holzbau, gut durchdacht und wirtschaftlich. Das realisierte Projekt von Tom Munz Architekt, St.Gallen, belegte im Herbst 2017 bei einem Wettbewerb im Einladungsverfahren den ersten Rang.

Grüne Fassaden für Biodiversität

Den Namen «Grüner Pavillon» trägt der neue Vortragsraum zurecht. Er präsentiert sich wie ein verwunschenes Waldhaus.

Die Fassaden mit grossen Glasflächen sind mit 80 vertikal gespannten Stahlseilen bestückt, welche den rund 25 verschiedenen Klettergehölzen als Rankgerüst dienen. Im Winter lassen diese laubwerfenden Gehölze genügend Licht durch, im Sommer sorgen sie für eine optimale Beschattung.

Die pflanzliche Vielfalt im Erdbeet wird zusätzlich durch rund 40 verschiedene ausdauernde Krautpflanzen erhöht. Auch das Dach wird dereinst begrünt.

Nächstes Jahr wird es mit Orchideen bepflanzt, teils aus dem Botanischen Garten, teils von einem Orchideendach in der nahen Umgebung.

Vorträge, Führungen und Feiern

In erster Linie dient der «Grüne Pavillon» der Vermittlung: Er wird den Schulen als Unterrichtsraum und dem Botanischen Garten für seine eigenen Veranstaltungen dienen. Ausserdem kann das Gebäude auch für private Anlässe, Schulungen oder Feiern gemietet werden. Zum Saal mit 80 m2 Fläche gehören ein Foyer und ein Stuhlmagazin.

Finanzielle Unterstützung

Insgesamt 845'000 Franken hat der Neubau gekostet, rund 40 Prozent davon hat der Förderverein Botanischer Garten finanziert. Ohne weitere finanzielle Unterstützung, auch von privaten Gönnern, wäre die Finanzierung aber nicht möglich gewesen.

Drei der Sponsoren – der Verein für Pilzkunde, Bioterra und der Botanische Zirkel – werden im «Grünen Pavillon» künftig Vorträge, Bestimmungsabende und Kurse anbieten, von denen eine breite Öffentlichkeit profitieren kann.

Wiedereröffnung Botanischer Garten

Ab 6. Juni können alle Anlagen und Ausstellungen im Botanischen Garten wieder geöffnet werden. Dazu wurde ein Covid-19-Schutzkonzept erarbeitet, das im gesamten Gartenareal umgesetzt wird.

Ab diesem Datum werden auch wieder öffentliche Veranstaltungen möglich sein, allerdings mit Einschränkungen bezüglich Gruppengrösse, Abstandsregeln und Hygienemassnahmen. Die Agenda ist im Internet zu finden: www.botanischergarten.stadt.sg.ch.

Ausstellung «Pflanzen – unsere Lebensgrundlage»

Orangerie vom 7. Juni bis 11. Oktober täglich von 09.00 bis 17.00 Uhr Die reichhaltige Sammlung faszinierender Pflanzen, die gepflegten Anlagen und das kontinuierliche Werben des Botanischen Gartens fürs Pflanzenreich sind nicht Selbstzweck. Es soll damit in Erinnerung gerufen werden, dass wir Menschen auf die Pflanzen angewiesen sind.

Deshalb thematisiert der Botanische Garten in seiner Ausstellung zum 75. Jubiläum die Bedeutung der Pflanzen für unser Klima, als Lieferanten von Nahrung, Medikamenten, Energie oder Rohstoffen aber auch als schöpferische Lebewesen. Eine kurze Tonbildschau in der Ausstellung zeigt die Entwicklung vom ersten Botanischen Garten 1878 im Stadtpark bis zur heutigen Anlage im Stephanhorn.

Sonderpflanzung

Die Sonderpflanzung in der Abteilung Wechselthemen ist den gefährdeten und vom Aussterben bedrohten Pflanzen der Schweiz gewidmet. Oft trägt der Mensch mit seinen Aktivitäten die Verantwortung, dass verschiedene Pflanzenarten selten werden. Aber nicht immer.

Viele Arten der Schweiz leben am Rand ihres natürlichen Verbreitungsareals oder besiedeln ökologische Nischen und sind deshalb rar. Es ist spannend, rund 60 einheimische Seltenheiten nebeneinander anzutreffen. Sie alle hat der Botanische Garten aus Samen vermehrt, die er über den internationalen Samentausch unter Botanischen Gärten beziehen konnte.

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