Am Donnerstag, 9. Mai 2019 um 19 Uhr lädt die Stadtbibliothek St.Gallen zu einer zweisprachigen Lesung mit Elisa Shua Dusapin und José-Flore Tappy ein.
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Viele der Bibliotheken weisen mittlerweile ein grosses digitales Angebot auf. - SDA Regional
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Das Bundesamt für Kultur ehrt mit den Schweizer Literaturpreisen jährlich Schweizer Autorinnen und Autoren. Die Preise und Auszeichnungen berücksichtigen alle vier Sprachregionen der Schweiz und die verschiedenen literarischen Gattungen.

Zusätzlich zum Preisgeld organisiert das Bundesamt für Kultur für die Preisträger eine Lesereise durch die verschiedenen Sprachregionen der Schweiz. Im Rahmen dieser Lesereise machen die beiden Westschweizer Autorinnen Elisa Shua Dusapin und José-Flore Tappy Halt in St.Gallen. An der Veranstaltung im Café St Gall bekommen die Besucher französische und deutsche Kostprobe aus ihren neusten Werken. Der Abend wird von Veronica Hälg moderiert. Sie hat sich intensiv mit den Werken der beiden Schriftstellerinnen auseinandergesetzt.

Elisa Shua Dusapin wurde 1992 als Tochter eines Franzosen und einer Koreanerin geboren. Sie wuchs in Paris, Seoul und Pruntrut auf. 2014 schloss sie ihr Studium am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel ab. Zwischen ihren Reisen in Ostasien lebt sie in Bressaucourt (JU). Ihr Erstling «Hiver à Sokcho» wurde ins Deutsche übersetzt und erschien 2018 im Zürcher Dörlemann Verlag unter dem Titel «Winter in Sokcho». In ihrem neuen Buch «Les Billes du Pachinko» besucht eine junge Frau aus Europa ihre koreanischen Grosseltern in Tokio. Sie unterrichtet eine junge Japanerin in Französisch und denkt über eine Reise nach Korea nach. Werden ihre Grosseltern das Schiff besteigen, um in das Land ihrer Herkunft zu fahren? Diese einfache Geschichte wirft endlose Fragen auf. Wie soll man mit seinen Verwandten sprechen, wenn man die Sprache nicht mehr teilt? Ist das Exil härter, wenn man an das Herkunftsland denkt? Zwischen Asien und dem Westen zeigt Elisa Shua Dusapin subtile Antworten auf.

José-Flore Tappy wurde 1954 in Lausanne geboren, wo sie bis heute lebt. Nach ihrem Studium und einer kurzen Unterrichtstätigkeit arbeitet sie heute als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungszentrum zur Literaturgeschichte der Romandie an der Universität Lausanne. Ihr poetisches Werk umfasst zwölf Gedichtbände Zudem ist sie als Übersetzerin tätig. Ihr Fokus liegt bei lateinamerikanischen Lyrikern, deren Gedichte sie aus dem Spanischen ins Französische überträgt.

In ihrem 2018 erschienen Gedichtband «Trás-os-Montes» fahren mit Früchten beladene Lieferwagen vorbei, eine alte Bäuerin putzt die Fliesen und sortiert Kirschen aus. Die Poesie von José-Flore Tappy ist stark in der Welt der menschlichen Arbeit verankert und ist das Resultat einer sorgfältig ausgearbeiteten Sprache.

Die Lesung findet im Café St Gall in der Bibliothek Hauptpost statt. Der Eintritt ist frei. Anschliessend sind die Besucher zu einem Apéro eingeladen, der vom Bundesamt für Kultur offeriert wird.

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