Die St. Galler Kantonspolizei hat im vergangenen Jahr eine Zunahme der Cyberkriminalität festgestellt. So wurden 1221 Internet-Betrügereien erfasst, 17 Prozent mehr als 2020. Stark zugenommen haben die Erpressungen, von denen die Hälfte ebenfalls per Computer verübt wurden.
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Cyberkriminalität. (Symbolbild) - Keystone
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Die Polizei legte am Montag mit der jährlichen Kriminalstatistik erstmals eine detaillierte Übersicht über die Cyberdelikte vor. Diese «Straftaten mit einem Modus Operandi der digitalen Kriminalität», so die Polizei, nahmen um 15 Prozent auf 1771 Fälle zu.

Der grösste Teil, nämlich 1437 (+25 Prozent), waren Vermögensdelikte. Davon waren wiederum der grösste Teil Internet-Betrügereien, nämlich 1221 Fälle (+17 Prozent). Dazu gehören Betrüge mittels Schadsoftware per Internet oder Mail, Phishing-Attacken, Romance-Scam oder Bestellungsbetrüge.

Für detaillierte Angaben verweist die Katonspolizei auf die Homepage des Nationalen Zentrums für Cybersicherheit (NCSC) unter www.ncsc.admin.ch. Dem NCSC sei mittlerweile auch die Melde- und Analysestelle Informationssicherheit des Bundes (MELANI) angegliedert, hiess es.

Die Zahlen zeigten, dass der Aufbau des Kompetenzzentrums Cybercrime der St. Galler Kantonspolizei und der Staatsanwaltschaft im Jahr 2018 «dringend notwendig war». Mit der Cyberkriminalität steigen auch die technischen, juristischen und buchhalterischen Anforderungen an die Mitarbeitenden der Polizei.

Internet-Delikte seien zudem häufig über die Landesgrenzen hinweg angelegt, oder die Schädigung werde in virtuellen Währungen beziffert. Solche Delikte zu bewältigen, sei für die St. Galler Kantonspolizei «bei gleich bleibenden Ressourcen eine enorme Herausforderung».

Die Gesamtzahl aller Straftaten in St. Gallen 2021 blieb mit 25'530 erfassten Taten praktisch unverändert. Zugenommen haben gemäss Statistik die schweren Gewaltdelikte - Tötungsdelikte, schwere Körperverletzungen und Vergewaltigungen. Einen Rückgang gab es bei Einbrüchen, Diebstählen und den Fällen von sexuellen Handlungen mit Kindern.

Die Drogenkriminalität veränderte sich mit 3448 Fällen nur wenig. Die Polizei stellte 24 Kilogramm Heroin, 7,5 Kilogramm Kokain, rund 800 Kilogramm Drogenhanf-Pflanzen, 137 Kilogramm Marihuana-Blüten und rund 8 Kilogramm Haschisch sicher, ausserdem Amphetamine, halluzinogene Pilze und GHB (KO-Droge).

22 Menschen starben im vergangenen Jahr wegen Drogenkonsums. Das sind 15 mehr als noch 2020, laut Polizei eine «enorme Zunahme» von mehr als 200 Prozent.

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