

Vernetzt bleiben – auch im Alter

Seit Donnerstag ist sie offiziell in Betrieb: die neue geschaffene Anlauf- und Vernetzungsstelle für Altersarbeit in Schübelbach. Mit einem Tag der offenen Tür wurden die attraktiv gestalteten Räume im Haus Dürrbach feierlich eingeweiht. Am Rande der Veranstaltung stand Conny Kälin, die neue Projektbeauftragte für Altersarbeit, Nau.ch zum Interview Red und Antwort.
Nau.ch: Frau Kälin, Sie sind seit Anfang Monat in Ihrer neuen Position als Projektbeauftragte Altersarbeit tätig. Wie haben Sie diese erste Zeit erlebt?
Conny Kälin: «Intensiv, wie das bei Projekt-Starts eben so ist. Wir waren vor allem mit organisatorischen Aspekten und der Einrichtung der neuen Räumlichkeiten beschäftigt. Daneben konnte ich bereits erste Kontakte knüpfen und Platz für zukünftige Ideen schaffen. Nun freue ich mich darauf, mit dem neuen Konzept durchzustarten.»
Nau.ch: Projektbeauftragte für Altersarbeit scheint auf den ersten Blick sehr kompliziert zu sein. Ist es das auch?
Conny Kälin: «Eigentlich überhaupt nicht. Man kann sich meine Tätigkeit als eine Netzwerk- oder Vermittlerrolle vorstellen. Ich versuche, die richtigen Puzzle-Teile zusammenzufügen und fehlende zu ergänzen. Das können Kontakte unter Senioren sein, aber auch Vermittlungen von Institutionen, die für das jeweilige Anliegen Angebote zur Verfügung stellen.»

Nau.ch: Was war Ihre Motivation, sich für die Stelle zu bewerben?
Conny Kälin: «Ich hatte schon immer einen guten Draht zu älteren Menschen und bin schon seit einigen Jahren in Altersinstitutionen engagiert. Und dann gibt es da noch einen ganz persönlichen Hintergrund.
Anfang des Jahres verstarb unerwartet unsere Mutter. Somit habe ich 1:1 erlebt, wie sich die Lebensumstände schlagartig ändern können, wenn ein wichtiger Teil wegbricht. Hier nun aus eigener Erfahrung zu unterstützen und in der neuen Rolle vernetzend mitzuhelfen, sehe ich als tolle Herausforderung.»
Nau.ch: Sie sind «nur» zu 30 Prozent angestellt. Reicht dies für diese Stelle aus?
Conny Kälin: «30 Prozent tönt zwar nach wenig, reicht aber durchaus aus, um ein solches Projekt zu initiieren. Da wir noch am Anfang stehen, müssen wir bewusst mit unseren Ressourcen umgehen. Es ist ein Projekt, welches mit dem Prozess wächst. Mein Motto lautet – Erfolg buchstabiert man mit Tun.»

Nau.ch: Warum braucht es eine solche Anlaufstelle überhaupt?
Conny Kälin: «Das Hauptziel dieser Stelle ist, betagten Menschen zu ermöglichen, so lange wie möglich zu Hause zu wohnen. Die Selbstbestimmung bleibt erhalten und dies wirkt sich gleichzeitig äusserst positiv auf die Gesundheitskosten aus. So entsteht für alle Beteiligten eine Win-win-Situation.»
Nau.ch: Welches Feedback haben Sie in den ersten Tagen erhalten?
Conny Kälin: «Für eine konkrete Zwischenbilanz ist es natürlich noch zu früh. Aber bei den Gesprächen, die ich bisher führen konnte, hat sich gezeigt, dass das Bedürfnis vorhanden ist. Ich bin daher überzeugt, dass wir mit dieser Stelle einen wichtigen Schritt für die zukünftige Altersarbeit machen.»