

Kanton Schaffhausen: Seit 2022 mehr Verletzte nach Verkehrsunfällen

Die Schaffhauser Polizei ist zuständig für die Bearbeitung von Verkehrsunfällen im gesamten Kantonsgebiet sowie auf der A4 im Cholfirsttunnel bis und mit Ausfahrt Dachsen.
Mit 612 polizeilich bearbeiteten Verkehrsunfällen ist eine leichte Zunahme gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Nach den bereits im Jahr 2021 hohen Unfallzahlen mussten somit nochmals 12 Unfälle mehr bearbeitet werden.
Mit 222 verletzten Verkehrsteilnehmenden wurden auch mehr Personen ärztlich behandelt als im letzten Jahr. Davon wurden 53 schwer- und 169 leichtverletzt. Eine Person zog sich tödliche Verletzungen zu.
Die häufigste Unfallursache sind «Allgemeine Fahrfehler»
Geografisch sind keine Auffälligkeiten festzustellen. In den städtischen Gebieten wie Schaffhausen und Neuhausen am Rheinfall war ebenso eine Zunahme zu verzeichnen wie auch in den ländlichen Gebieten.
«Allgemeine Fahrfehler» waren der häufigste Grund für einen Verkehrsunfall im Jahr 2022. Unter allgemeinen Fahrfehlern versteht man Fehler beim Kreuzen, Streifkollisionen, Fehler beim Fahrstreifenwechsel, unvorsichtiges Rückwärtsfahren oder auch zu nahes Aufschliessen.

Auf dem zweiten Platz folgt die Hauptursache «Unaufmerksamkeit und Ablenkung» und als dritthäufigster Unfallgrund der «Fehler beim Vortritt».
Die Fussgängerunfälle sind 2022 leicht zurückgegangen
Die Fussgängerunfälle liegen leicht unter den Zahlen der Vorjahre. Total wurden 13 Fussgänger im Strassenverkehr verletzt.
Von diesen Unfällen wurde einer durch den Fussgänger selbst verursacht, infolge unvorsichtigem Überqueren der Fahrbahn.
Die meisten Fussgänger wurden nur leicht verletzt. Drei der verunfallten Fussgänger waren 65 Jahre alt oder älter. Von den Verletzten wurden drei schwer- und zehn leichtverletzt.
Die Fussgänger sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer. Deshalb ist es umso erfreulicher, dass Verkehrsunfälle mit Fussgänger die letzten Jahre kontinuierlich zurückgegangen sind.
E-Bike-Unfälle häufen sich
2022 hat die Welle von E-Bike-Unfällen, welche sich bereits seit längerem in der Schweiz aufbaut, Schaffhausen erfasst. Mit 39 Unfällen von sogenannten «langsamen» E-Bikes war es leider ein Rekordjahr.

Im Vorjahr waren es «nur» 24 Unfälle. Dagegen waren und sind die schnellen E-Bikes auf Schaffhauser Strassen, verkehrsunfalltechnisch, mit zwei Unfällen unproblematisch.
Im Gegenzug haben Unfälle mit klassischen Fahrrädern abgenommen. Das zeigt, dass der Umstieg vom klassischen Fahrrad zum E-Bike seinen Lauf nimmt.
Die E-Bike-Lenker unterschätzen häufig die Geschwindigkeit
Bei rund drei Viertel aller E-Bike-Unfällen liegt die Hauptschuld beim Radfahrer. Dabei handelt es sich vor allem um Alleinunfälle.
Die E-Bike-Fahrer unterschätzen die Geschwindigkeit ihres Fahrzeugs oder überschätzen ihr Können, worauf es zu einem Sturz kommt.
Häufig musste die Polizei an solche Unfälle ausrücken, die in der Freizeit verursacht wurden. Zum Beispiel bei einer Radtour oder beim Biken auf dem Randen.
Auch die Unfälle mit Motorrädern haben zugenommen
Mit Fahrkursen speziell für E-Bikes versucht unter anderem die Schaffhauser Polizei in Zusammenarbeit mit dem TCS die E-Bike-Fahrenden auf die Gefahren aufmerksam zu machen.

Auch bei den Motorradfahrern ist eine Zunahme um über 20 Prozent zu verzeichnen. Verunfallten im Jahr 2021 noch 34 Motorradfahrer, waren es im vergangenen Jahr 42.
Dabei wurden 26 leicht- und neun Fahrer schwer verletzt. Nicht auszuschliessen, dass das schöne Wetter zu mehr Motorradverkehr und entsprechend zu mehr Unfällen führte.