

Schulraum-Erweiterung in Kerns ist auf Kurs

Das Schulhausareal im Kernser Ortszentrum ist bei vielen Kernserinnen und Kernsern mit Erinnerungen an eigene Schulerlebnisse verknüpft. Das Areal ist historisch gewachsen und konnte in der Vergangenheit mehrmals erweitert werden. Dies zeugt von einer weitsichtigen Planung.
Darauf will die Gemeinde Kerns jetzt aufbauen. Mittlerweile ist eine erneute Erweiterung des Schulraumes nötig geworden. Zum einen, weil die Zahl der Schulkinder in den nächsten Jahren weiter ansteigen wird. Zum anderen aber auch, weil für einen zeitgemässen Unterricht andere Raumbedürfnisse entstanden sind.
Schulhäuser werden zu Lernwelten
Für Pius Hofer als Vorsteher des Departements Bildung, Kultur und Sport ist klar: «Schulhäuser sind heute mehr Lernwelten. Dort spielt sich vieles im Schulalltag in kleineren oder grösseren Gruppen ab – in klassischen Schulhäusern wie in Kerns fehlen unter anderem die dafür benötigten Gruppenräume.»
Diese Aufgabe hat die Gemeinde Kerns vor einiger Zeit bereits angepackt. Sie wollte diese ganzheitlich angehen und hat verschiedene Möglichkeiten geprüft. Die meisten Vorteile wies verständlicherweise die Idee einer Weiterentwicklung der bestehenden Schulanlage im Herzen von Kerns auf.
Planungskredit 2020
Im Jahr 2020 hat die Kerner Stimmbevölkerung mit einem Planungskredit dem Einwohnergemeinderat den Auftrag dazu erteilt, das Projekt auszuarbeiten. Es soll den Schulraumbedarf für kommende Generationen sichern.
Siegerprojekt im Wettbewerb
Jetzt biegt Kerns mit der Planung dieses Projektes auf die Zielgerade ein. Die Vorbereitungsarbeiten wurden einem Gesamtplan folgend in verschiedenen Teilprojekten parallel vorangetrieben.
Für zwei Teilbereiche (den Neubau eines Primarschulhauses und die Erweiterung des Sidern-Schulhauses) wurde ein Projektwettbewerb ausgeschrieben. Mit dem Abschluss dieses Wettbewerbes erreichte das Projekt im Juli einen wichtigen Meilenstein.
Aus insgesamt acht eingereichten Projekten wurde das Projekt «Abakus» der Bienert Kintat Architekten GmbH (Zürich) mit Heinrich Landschaftsarchitektur GmbH, (Winterthur) ausgewählt. Jury und Einwohnergemeinderat sind nach der Auswahl des Siegerprojektes überzeugt, dass das siegreiche Projekt sehr gut zum Kernser Ortszentrum passt.
Schulraum für heute und morgen
Während der gesetzlich vorgeschriebene Wettbewerb für die Neubauten lief, haben einheimische Architekten die anderen Teilprojekte bearbeitet. «Alle Projekte zusammen stellen sicher, dass die heute bekannten Raumbedürfnisse der Schule für die kommenden Jahre gedeckt sind.
Durch die Erneuerung der Raumstrukturen gewinnt die Schule Kerns insgesamt viel Flexibilität. Für den heutigen Schulalltag genauso wie auch für mögliche Veränderungen, die dem Schulbetrieb in den kommenden Jahren bevorstehen.», ist Gemeindevizepräsidentin Diana Zumstein-Odermatt als Präsidentin der Planungs-kommission überzeugt.
So sieht das Gesamtprojekt aus
Am Standort des heutigen Pavillons Willa soll ein neues, zweistöckiges Primarschulhaus entstehen. Der Neubau in Holz könnte bei steigenden Schülerzahlen in Zukunft um zwei Etagen aufgestockt werden.
Der Anbau ans Schulhaus Sidern wurde im Rahmen des Projektwettbewerbes zusammen mit dem neuen Primarschulhaus entworfen. Er ist jetzt als Verbindungselement zwischen den Schulhäusern Sidern, Büchsmatt und Dossen geplant und schafft dort wertvollen, zusätzlichen Schulraum.
Diese geschickte Platzierung verhindert grössere Eingriffe in den Aussenraum und ermöglicht weiterhin die ausserschulische Arealnutzung wie etwa bei der Älplerchilbi. Beim Schulhaus Zentrum werden durch eine Erweiterung im 3. und 4. Obergeschoss zusätzliche Gruppenräume geschaffen.
Schulhaus Dossens und Büchsmatt
Im Schulhaus Dossen sind im Erdgeschoss verschiedene Umbauarbeiten geplant. Es werden verschiedene kleinere Erweiterungsarbeiten realisiert, die mit der steigenden Nachfrage an Windrädern zusammenhängen.
Mit verschiedenen Umbauarbeiten soll das bestehende Raumangebot des Schulhaus Büchsmatt besser und vielseitiger nutzbar gemacht und damit auf die aktuellen Raumbedürfnisse der Schule ausgerichtet werden. Das betrifft insbesondere auch die Räume im Dachstock, die umfassend erneuert werden.
Gesamtprojekt zur Abstimmung
Jetzt arbeiten Architekturbüros und Fachplaner daran, die verschiedenen Teilprojekte zu einem Gesamtprojekt zusammenzuführen. Über dieses wird die Kernser Stimmbevölkerung am 28. November 2021 an der Urne abstimmen.
«Aus Sicht des Einwohnergemeinderates ist es sinnvoll, der Bevölkerung das Projekt als Gesamtes zu unterbreiten. Die verschiedenen Teilprojekte weisen gegenseitige Abhängigkeiten auf – in der Bauphase genauso wie auch im späteren Betrieb. Deshalb funktionieren sie auch nur als Ganzes», erklärt Diana Zumstein-Odermatt.
«Preisschild» wird bereinigt
Teil dieser aktuell laufenden Arbeiten ist insbesondere auch die Überprüfung der Kostenseite. Die im Rahmen des Wettbewerbes verlangten Kostenschätzungen für die Neubauten werden zuerst von neutralen Kostenplanern analysiert und fliessen dann mit den Kostenschätzungen für die Sanierungsprojekte in ein Gesamtbudget ein.
Diese Zusammenführung der Zahlen soll die gewünschte Transparenz schaffen und ist die logische Folge aus dem Entscheid, die Schulraumerweiterung der Stimmbevölkerung als Gesamtpaket zu unterbreiten.
Kosten des Gesamtprojekts
Der Einwohnergemeinderat ist überzeugt, dass der bisher genannte Richtwert für die Kosten des Gesamtprojektes noch immer als Zielgrösse dienen kann. Im September sollen konsolidierte Zahlen vorliegen, die dann auch in der Abstimmungsbotschaft detailliert aufgelistet werden.
Der Einwohnergemeinderat ist sich bewusst, dass es auch aus finanzpolitischer Sicht ein Grossprojekt ist. Die Investition in dieses zukunftsorientierte Generationenprojekt ist aber notwendig und angesichts der Finanzlage der Gemeinde Kerns zu verantworten.