

Künftig kein Zuschlag mehr für den Nachtbus im Kanton Solothurn

Ein entsprechender Auftrag der SP-Fraktion wurde am Dienstag im Kantonsrat bei einigen Gegenstimmen für erheblich erklärt. In der Debatte sagte der SP-Sprecher, die Aufnahme der Nachtbusse ins Grundangebot steigere die Verkehrssicherheit und die Standortattraktivität. Die Sprecherin der Grünen sagte, die Nachtbusse seien ein Teil davon, einen ökologischeren Verkehrsmix zu erreichen.
Auch der Vertreter der Fraktion CVP/EVP/GLP unterstütze den Auftrag. Es gehe darum, übermüdete Reisende sicher nach Hause zu bringen. Kritik kam von FDP und SVP. Die FDP-Sprecherin sagte, ein sicherer Transport müsse einem einen Zuschlag von fünf Franken wert sein. Der SVP-Vertreter fragte, wieso auch diejenigen für den Nachtbus bezahlen sollten, die zu dieser Zeit zu Hause auf dem Sofa oder im Bett lägen. Der Auftrag sei «Ausdruck einer Anspruchshaltung».
Gemäss Regierungsrat belaufen sich die Kosten für die Aufnahme der Nachtbusse ins Grundangebot auf schätzungsweise 600'000 Franken pro Jahr. Für den Kanton Solothurn habe die Aufnahme ins Grundangebot den Vorteil, dass der Kanton bei der Angebotsplanung mitbestimmen könne. So würden sich die drei Nachtnetze - «Moonliner», «Nachtwelle» und «TNW-Nachtnetz» - besser aufeinander abstimmen lassen.
Im Kanton Solothurn fahren rund 20 Nachtbus-Linien. Derzeit ist das Angebot wegen der Corona-Pandemie eingestellt.