Wie die Gemeinde Kerns berichtet, sieht die Investitionsplanung ab 2023 bis ins Jahr 2050 Investitionen in der Grössenordnung von 71 Millionen Franken vor.
Kerns
Dorfzentrum Kerns. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Anlässlich der Herbstgemeindeversammlung gewährt der Einwohnergemeinderat jeweils einen Einblick in den Finanzplan.

Dieser wird jährlich angepasst und gibt in Bezug auf die Investitionen Auskunft über die geplanten Projekte in den kommenden sechs Jahren.

In Bezug auf die Investitionen reicht dieser Blickwinkel nicht aus. Als zusätzliches Führungsinstrument wurde deshalb die vorliegende Investitionsplanung 2050 erarbeitet.

Der Einwohnergemeinderat zeigt darin die Entwicklung von Kerns über die nächsten rund 30 Jahre auf.

Investitionen bis 2050 in Höhe von 71 Millionen Franken

Dieser Zeithorizont entspricht in etwa der Lebensdauer von Hochbauten, welche einen Grossteil des Investitionsvolumens ausmacht.

Die drei Bereiche Wasser, Abwasser und Abfall werden nicht berücksichtigt. Es handelt sich um Spezialfinanzierungen, welche durch Gebühren finanziert werden.

Die Investitionsplanung sieht vom Jahr 2023 bis ins Jahr 2050 Investitionen in der Grössenordnung von 71 Millionen Franken vor.

Dies entspricht einem Investitionsvolumen von 2,5 Millionen Franken pro Jahr. Kerns steht inmitten einer grossen Investitionsphase.

Geplante Investitionsprojekte

Entsprechend sollen rund 42 Millionen des vorerwähnten Betrags bis Ende 2029 investiert werden.

Folgende grössere Projekte wurden in der Investitionsplanung 2050 berücksichtigt: Die Sanierung des Gemeindehauses, Feuerwehrlokal Melchtal, die Erweiterung von Schulliegenschaften inklusive der Dossenhalle, der Jugendraum, die Erweiterung des Werkhofs, Hochwasserschutzmassnahmen, die Dorfkerngestaltung, hindernisfreie Bushaltestellen sowie die Verkehrsentflechtung.

Infrastruktur wird an Bedürfnisse angepasst

Genügend Rechnung getragen wird in der Investitionsplanung 2050 auch der Sanierung und dem Unterhalt von bestehenden Liegenschaften, Strassen sowie Trottoirs.

Mit den anstehenden Investitionen sollen teilweise seit Längerem anstehende Sanierungen nachgeholt oder in Kürze anstehende Sanierungen fristgerecht gewährleistet werden.

Die öffentlichen Infrastrukturen sollen zudem an die aktuellen Bedürfnisse der Bevölkerung angepasst werden.

Finanzielle Auswirkungen

Die vergangenen Jahre waren geprägt von einer verhältnismässig tiefen Investitionstätigkeit.

Auf der anderen Seite wurden positive Rechnungsabschlüsse erzielt. Dadurch konnten Reserven geschaffen werden.

Die Einwohnergemeinde Kerns weist per 31. Dezember 2021 ein Nettovermögen von rund 12,3 Millionen Franken und ein Pro-Kopf-Vermögen von rund 1930 Franken aus (ohne Spezialfinanzierung).

Hohe Pro-Kopf-Verschuldung

Die hohe Investitionstätigkeit in den kommenden Jahren führt dazu, dass die Gemeinde Kerns wieder eine Pro-Kopf-Verschuldung ausweisen wird.

Diese dürfte vorübergehend bis auf rund 3300 Franken ansteigen, was einer hohen Verschuldung entspricht.

Die vorliegende Investitionsplanung geht in den kommenden rund 30 Jahren von jährlichen durchschnittlichen Abschreibungen von 2,25 Millionen Franken aus.

Entwicklung der Steuererträge ist nicht voraussehbar

Ein Blick zurück zeigt, dass die Gemeinde Kerns in den Jahren 2002 bis 2021 im Jahr durchschnittlich Abschreibungen in der Höhe von 3,06 Millionen Franken verkraftet hätte.

Der Steuerfuss muss gestützt auf die vorliegende Investitionsplanung 2050 nicht angepasst werden.

Hingegen könnten grössere Veränderungen in der Erfolgsrechnung dennoch dazu führen, dass der Steuerfuss unabhängig von der Investitionstätigkeit angepasst werden muss.

Schwer voraussehbar sind insbesondere die Entwicklung der Steuererträge, des innerkantonalen Finanzausgleichs sowie der Gesundheits- und Sozialkosten.

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