Die Rechnung der Einwohnergemeinde Giswil schliesst deutlich besser ab als budgetiert, ebenso wie die Rechnung der Gemeindewasserversorgung.
Geld
Bei der Umsatzhöhe wird das ein oder andere Mal gerne geschummelt. (Symbolbild) - Keystone
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Aufgrund der aktuellen Corona-Situation ist es zurzeit nicht möglich, Gemeindeversammlungen durchzuführen. Aus diesem Grund erfolgt die Publikation des Ergebnisses der Gemeinderechnungen 2019 auch nicht in der sonst üblichen Form als Botschaft zur Gemeindeversammlung, sondern ausnahmsweise als Medienmitteilung.

Einwohnergemeinde

Die Rechnung 2019 der Gemeinde Giswil schliesst um rund CHF 637'600.00 besser ab als budgetiert. Es resultiert ein Ertragsüberschuss von CHF 649'698.00.

In diesem Ergebnis sind bereits Wertberichtigungen der Darlehen an die Betagtensiedlung dr Heimä von CHF 500'000.00 und an die Skilifte Mörlialp AG von CHF 129’000.00 enthalten. Die gesamten Steuereinnahmen sind um CHF 391’000.00 über den Erwartungen.

Dies betrifft vor allem Kapitalabfindungen (Steuern auf Auszahlungen von Pensionskassengeldern und Auszahlungen aus der 3. Säule), Grundstückgewinnsteuern und Handänderungssteuern. Der Ressourcen- und Lastenausgleich des Kantons und der Gemeinden ist um CHF 318'000.00 höher, dies dank guter Steuererträge in anderen Gemeinden.

Die Abschreibungen fallen um CHF 442'500.00 tiefer aus, da ab dem 1. Januar 2019 gemäss Finanzhaushaltsgesetz tiefere Abschreibungssätze gelten. Der übrige Aufwand ist vor allem beim Unterhalt der Schulgebäude (Sanierung Turnhalle 1) gestiegen. Bei den Personal- und Verwaltungskosten wurde das Budget genau eingehalten.

Die Investitionsrechnung verzeichnet Nettoinvestitionen von CHF 975‘983.00. Diese sind somit um CHF 92’717.00 tiefer als budgetiert.

Der Neubau des Gemeindehauses und die nächste Etappe der Sanierung Bergstrasse sind abgeschlossen worden. Mit der Sanierung des Schulhauses 1860 wurde begonnen.

Der Investitionsbeitrag an den Wasserbau ist tiefer als budgetiert, da Projekte verschoben wurden. Die Bushaltestelle inkl. Wendeplatz beim Bahnhof ist in diesem Jahr, nach Fertigstellung des neuen Gebäudes der Zentralbahn, realisiert worden.

Der Selbstfinanzierungsgrad in der Rechnung 2019 beträgt 252%. Die Pro-Kopf-Verschuldung sinkt auf CHF 1'770.00 (Vorjahr CHF 2'205.00). Das entspricht einem mittleren Verschuldungsgrad. Der Gewinnvortrag beläuft sich nach Verbuchung des Jahresgewinns 2019 auf CHF 5'916'844.00.

Wasserbau

Die Erfolgsrechnung schliesst mit einem Ertragsüberschuss von CHF 97‘375.00 ab. Budgetiert war ein Ertragsüberschuss von CHF 127’600.00.

Grössere Abweichungen entstanden hauptsächlich aus den folgenden Gründen:

- tiefere Konzessionseinnahmen, da weniger Materialentnahme aus den Bächen, dadurch auch tiefere Baurechtszinseinnahmen

- tiefere Entschädigung an die Gemeindemitarbeiter, da weniger geleistete Unterhaltsstunden

- dadurch auch tiefere Entlastung durch Weiterverrechnung dieser Unterhaltsstunden in Projekte

- Mehreinnahmen durch Arbeiten im Auftrag von Dritten (EWO, Albert-Köchli-Stiftung, Korporation)

- Mehreinnahmen durch die Abgabe Liegenschaften und Systemwechsel der Juristischen Personen: Fakturierung gemäss Gebäudeversicherungswert

- Mehraufwand durch Verzugszinsen infolge MWST Revision der Jahre 2013 bis 2017

- Mehraufwand infolge Schaden Liegenschaft Abesitli, dadurch aber Mehreinnahmen aus Versicherungsleistungen

Es wurden Investitionen von CHF 54‘022.00 getätigt (Budget CHF 204‘000.00). Die Kosten für das Grundangebot der kleinen Melchaa sind tiefer als budgetiert, da weniger Arbeitsstunden für den Unterhalt benötigt wurden.

Die Arbeiten an den Projekten Schmittenbächli und Lauidamm -Abschnitt gedeckte Brücke bis Bluwelbach wurden verschoben, weshalb auch keine Subventionseinnahmen von Bund, Kanton und Gemeinde verzeichnet werden konnten. Die Investitionsrechnung schliesst mit einem Ausgabenüberschuss (Nettoinvestitionen) von CHF 25‘869 ab.

Gemeindewasserversorgung

Die Erfolgsrechnung schliesst mit einem Ertragsüberschuss von CHF 243‘666.00 ab. Budgetiert war ein Ertragsüberschuss von CHF 77‘200.00.

Bei der Kernaufgabe Wasserversorgung resultierte ein Mehraufwand von CHF 11'274.00 anstelle der budgetierten CHF 115'100.00. Wesentlich zum besseren Ergebnis beigetragen haben die höheren Wasser- und Benützungsgebühren sowie die tieferen Abschreibungen gemäss neuem Finanzhaushaltsgesetz.

Der Ertrag aus Stromproduktion ist beim Kraftwerk Pörter um CHF 23'090.00 und beim Kraftwerk Herber um CHF 32'644.00 höher ausgefallen als budgetiert. In der Investitionsrechnung sind Nettoinvestitionen von CHF 157'531.00 zu verzeichnen.

Mehrkosten verursachte ein Wasserschaden an der Leitung Hirsern (CHF 42'000.00). Das Reservoir Feldmoos konnte hingegen rund CHF 158'000.00 günstiger ausgeführt werden, was gleichzeitig zu einer Reduktion der Subventionsbeiträge um CHF 57'000.00 führt.

Die Anschlussgebühren fallen aufgrund der regen Bautätigkeit um CHF 126'290.00 höher aus als erwartet. Der Baustart zur Erweiterung des Kleinkraftwerks Pörter verschiebt sich auf 2020.

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