Die Amriswiler bekundeten anfänglich grosse Probleme. Durch Kampfgeist fanden sie laufend besser ins Spiel und dominierten das Team von Lausanne UC.
Volley Amriswil
In der Analyse gewann mit Amriswil auch das statistisch klar bessere Team. - Volley Amriswil
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Die Affiche war pikant: Weil die Saison 19/20 ohne Verleihung des Meistertitels hatte abgebrochen werden müssen, traf in der Tellenfeldhalle mit Amriswil der Meisterschaftsbeste der vergangenen Saison auf den nach wie vor amtierenden Meister Lausanne UC.

LUC hatte in den letzten 14 Tagen mehrere Spieler coronabedingt in Quarantäne gehabt. Deshalb wusste Amriswil bis Spielbeginn nicht recht, wer denn nun wirklich in der Lausanner Startaufstellung stehen würde.

Während Marko Klok die Standardequipe aufs Feld schicken konnte, verzichtete Lausanne-Coach Giaccardi auf den Italiener Rossatti und den 210-cm-Riesen Musabegovic. Lausanne erwischte den weitaus besseren Start. Schon bald einmal führten die Gäste mit 2:8 und 5:12.

Knapper, aber verdienter Satzgewinn

Die Romands deckten mit ihren Aufschlägen Libero Müller so richtig ein, und dieser zeigte ungeahnte Annahmeschwächen. Deshalb vollzog Coach Klok einen Wechsel und schickte den jungen Ramon Diem auf die Liberoposition.

Ganz langsam tasteten sich die Platzherren resultatmässig an die Waadtländer heran, aber immer dann, wenn nur mehr ein Punkt fehlte, vermochte sich LUC wieder abzusetzen. Die logische Folge war ein knapper, aber verdienter Satzgewinn.

Im zweiten Satz waren die Amriswiler von Beginn weg wach. Schon beim Stande von 5:2 nahm der Lausanner Coach sein erstes Time-out und stauchte sein Team laut hörbar zusammen.

Ausgeglichener dritter Satz

Dank einer ausgeglichenen Mannschaftsleistung liessen die Amriswiler ihren Gegner im Verlaufe des Satzes nie mehr näher als auf zwei Punkte herankommen. Es war hauptsächlich Georg Escher, der viel zum Satzgewinn mit 25:22 beitrug.

Der dritte Satz begann sehr ausgeglichen. Nach dem 7:8 punkteten die Thurgauer viermal in Folge, und als nach dem 13:12-Zwischenstand bei Aufschlag von Thomas Zass vier Punkte an die Platzherren gingen, war der Satz entschieden. Mit 25:17 war das Verdikt klar.

Es wäre übertrieben, zu sagen, dass nach dem 1:2-Satzrückstand der Widerstand der Lausanner gebrochen war. Als sich dann aber im vierten Durchgang die Thurgauer nach konstant leichter Führung kurz nach Satzmitte abzusetzen vermochten, gab sich LUC geschlagen. Die letzten 14 Punkte gingen fast widerstandslos mit 11:3 an LINDAREN Volley Amriswil.

Statistisch das bessere Team

In der Analyse gewann mit Amriswil auch das statistisch klar bessere Team. Während sich die Kontrahenten in Aufschlag und Annahme in etwa die Waage hielten, war Amriswil im Angriff entscheidend stärker. 55 % gegen 41 % Angriffsleistung sprechen eine klare Sprache. Und in Bezug auf die Blockarbeit war die Überlegenheit mit 11:2 Blöcken geradezu erdrückend.

Eine sympathische Geste dann nach Spielschluss: Der verdientermassen zum besten Amriswiler Spieler gewählte Passeur Dima Filippov überreichte das erhaltene Geschenk dem 18-jährigen Libero Diem, der aufopfernd gekämpft hatte und in seinem ersten Langeinsatz viel zum Sieg beigetragen hatte.

Matchtelegramm

LINDAREN Volley Amriswil-Lausanne UC 3:1 (23:25, 25:22, 25:17, 25:14). Amriswil, Tellenfeld, 472 Zuschauer; 1. Schiedsrichter: Philippe Schürmann, 2. Schiedsrichter: Nenad Dzankovic. Startformation Lausanne UC: Blake Leeson, Peer Harksen, Adrien Prével, Damien Sommer, Robert Wojcik, Mathias Montavon, Tim Ineichen (Libero). Startformation LINDAREN LINDAREN Volley Amriswil: Quentin Zeller, Radiša Stevanovic, Thomas Zass, Björn Höhne, Georg Escher, Dima Filippov, Luca Müller (Libero)

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