

Deutschförderung vor dem Kindergarten

Der Regierungsrat hat Anfang Juni 2020 die Durchführung von Pilotprojekten zur «Deutschförderung vor dem Kindergarten» beschlossen. Mit dem Pilotvorhaben in ausgewählten vier bis sechs Gemeinden sollen ab 2021 bis 2024 Erkenntnisse gesammelt werden, die eine Entscheidungsgrundlage zur Einführung einer kantonalen Gesetzesgrundlage bilden.
Hintergrund zu diesem Vorhaben sind parlamentarische Vorstösse, welche die Einführung von gesetzlichen Grundlagen verlangen, um Vorschulkinder mit unzureichenden Deutschkenntnissen zum Besuch von Sprachfördermassnahmen verpflichten zu können. Dadurch sollen bei Eintritt in den Kindergarten ausgeglichenere Bedingungen für den Schulstart geschaffen werden.
In den Pilotprojekten sollen vielfältige Erkenntnisse gewonnen werden, welche eine Grundlage für einen politischen Entscheid über eine mögliche Einführung einer obligatorischen Deutschförderung vor dem Kindergarten bilden. Sie liefern zudem Informationen zum Stand der Deutschkenntnisse von Vorschulkindern ein Jahr vor Kindergartenbeginn, zum Aufwand für die Umsetzung einer einjährigen Deutschförderung bei den Vorschulkindern mit Förderbedarf, zu den durchschnittlichen Kosten für die Förderung pro Kind und zu den konkreten Effekten der Förderung auf die Deutschkenntnisse und die soziale Integration.
Sprache – Schlüssel zur Integration
Bei knapp einem Drittel der Unterkulmer Bevölkerung entspricht die Erstsprache nicht Deutsch. Dies hat zur Folge, dass innerhalb der Familie oft in der jeweiligen Muttersprache gesprochen wird und dadurch die Kinder vor dem Kindergarten teilweise nur wenig Kontakt mit der deutschen Sprache haben.
Nach wie vor bildet die Sprache den Schlüssel zur Integration und sorgt für eine grössere Chancengerechtigkeit. Bereits heute engagiert sich die Schule für die frühe Sprachförderung.
So werden beispielsweise frühzeitig mit allen Eltern die Anforderungen, die ein Kind im Kindergarten erfüllen muss, besprochen. Dazu zählt auch die Verständigung in der deutschen Sprache.
Mit der Teilnahme am Pilotprojekt sollen diese vorbereitenden Massnahmen weiter verstärkt werden. Gemeinderat und Schulpflege hoffen, mit der Teilnahme am Pilotprojekt viele unterstützende Inputs zu gewinnen.