

«Wenn die Normalität zur Vision wird» – Marcel Gübeli Eschenbach

Das Wichtigste in Kürze
- Schulpräsident-Kandidat Marcel Gübeli wird von der lokalen SP und CVP unterstützt.
- Gübelis Gastbeitrag handelt vom Lockdown und der aussergewöhnlichen Stellung der Technik.
- Er möchte an den Schulen den gemeinsamen «Spirit» wieder festigen.
Wie liest man im Moment doch andauernd: Wir leben in unruhigen Zeiten! In den letzten Monaten wurde dieser Satz fast inflationär benutzt. Und für einmal wohl gar nicht ganz zu Unrecht.
Es sei denn, man hat einen grosszügigen, gemütlichen, gut ausgestatteten, stillen und sicheren Homeoffice-Arbeitsplatz. Dies während man sich ausgeruht auf alle systemrelevanten und auch sonst in der Krise besonders hart für uns arbeitenden und sogar zusätzlich exponierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer abstützen darf.
Die Zeiten bleiben zwar auch im Homeoffice unruhig, aber die persönliche Betroffenheit reduziert sich doch markant. Nur zu gut sind die Bilder aus den Spitälern bekannt, die uns den Stress des Personals vor Augen führen und uns ermahnen, nicht fahrlässig zu sein und unseren persönlichen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie zu leisten.
Schule leistet Grossartiges während dem Lockdown
Aber auch in anderen Bereichen wird auf Hochtouren und unter teilweise deutlich erschwerten Bedingungen für uns alle gearbeitet. Bislang kaum beachtete Tätigkeiten gewinnen wieder an verdientem Respekt.
Auch in der Bildung wurde insbesondere während dem Lockdown – aber auch anhaltend – Grossartiges geleistet. Die Schule ist per se systemrelevant und der Umstieg vom Regelunterricht zum Fernunterricht verlangte vielen alles ab.
Von einem Tag auf den anderen wurde das über 150 Jahre alte System Volksschule auf den Kopf gestellt und neu erfunden. Die Technik erhielt eine aussergewöhnliche Stellung. Der persönliche Austausch als Basis des Lernens wurde kurzerhand «digitalisiert».
Gübeli: «Der Sturm ist längst nicht vorbei!»
Das tägliche Miteinander im Klassenzimmer musste durch Bildschirm-Zeit ersetzt und für viele neue Fragen mussten kurzfristig kreative Lösungen gefunden werden. Das forderte – zusätzlich zur persönlichen Betroffenheit – alle Lehrerinnen und Lehrer und andere Mitarbeitende, sicher aber auch alle Lernenden.
Die Wogen haben sich in der Schule zwischenzeitlich etwas geglättet, der Sturm ist aber längst nicht vorbei. Damit denke ich nicht nur an die zweite Welle oder gar weitere Wellen der Pandemie. Vielmehr bleibt das Lehrpersonal, bleibt die Schule so oder so über die nächsten Monate gefordert.
Ist das Schlimmste einmal vorbei, gilt es den gemeinsamen «Spirit» wieder zu festigen, den Lernstand der Kinder zu erheben sowie Fähigkeiten und Fertigkeiten zu stützen und zu repetieren. Aber auch Vertrauen zu schaffen, um dann zu evaluieren, wie die Herausforderung gemeinsam gemeistert wurde.
Normalität hat etwas Verlockendes
Zudem gilt es, das neue Normal zu akzeptieren. Es mag vermessen sein, jetzt von Normalität zu sprechen. Aber die sonst biedere Normalität hat gerade jetzt etwas Verlockendes an sich, das schon fast als visionär empfunden wird. Und wir alle brauchen Visionen, um uns daran zu orientieren.
Ich wiederhole gerne: Auch in den Schulen wird momentan Grossartiges für unsere Kinder und deren Eltern geleistet. Dafür sind wir alle dankbar und dieser Sondereinsatz verdient weit mehr als nur unseren (stillen) Applaus. Aber es wäre ein guter Start.