

Schlossprojekt Rapperswil wird umgesetzt

Die Baubewilligungenfür das Schlossprojekt liegen vor, teilt die Gemeinde Rapperswil mit. Die Einsprachepunkte in Bezug auf die Aussenbeleuchtung konnten in einem konstruktiven Gespräch mit der Einsprecherschaft geklärt und in ein Betriebskonzept umgemünzt werden. Zudem hat sich an der Schlichtungsverhandlung mit dem Verein der Freunde des Polenmuseums eine Einigung ergeben. Einer Umsetzung des Projekts steht nun nichts mehr im Wege.
Das Gesamtprojekt „Umbau und Neuinszenierung Schloss“ beinhaltet drei Teilprojekte: Im Teilprojekt Architektur, für welches die Baubewilligungen erteilt worden sind, sieht umfassende bauliche Massnahmen vor. Dazu gehören die komplette Erneuerung der Erschliessung Ost im Gebäude Palas, die Umgestaltung des Schlosshofs und Vorplatzes des Schlosses sowie diverse Anpassungs- und Sanierungsarbeiten. Im Teilprojekt Szenographie wurde eine faszinierende Zeitreise durch rund 800 Jahre Schlossgeschichte erarbeitet – sie soll in der Beletage des Gebäudes Palas, im Wehrgang und Gügelerturm gezeigt werden. Und im Teilprojekt künftiger Betrieb wurden die Organisation und die Aufgaben der verschiedenen Betriebszweige inkl. einer Betriebsrechnung bereits festgelegt.
Klare Zustimmung der Bürgerschaften zum Schlossprojekt mit all seinen Bestandteilen
Am 8. September 2020 haben die Stimmberechtigten der Ortsgemeinde ohne Diskussion und praktisch einstimmig dem Ausführungskredit zum Gesamtprojekt in der Höhe von netto 8,4 Millionen Franken zugestimmt – das Gesamtprojekt war unbestritten. Die Stimmberechtigen der Stadt - beim Schlossprojekt handelt es sich um ein gemeinsamen Projekt von Stadt und Ortsgemeinde im Rahmen des Kulturverbunds - haben am 25. Oktober 2020 an der Urne dem städtischen Anteil in der Höhe von netto 7,4 Mio. Franken mit einem deutlichen Ja zugestimmt. Damit hat das Schlossprojekt, welches über mehrere Jahre intensiv entwickelt worden ist, mit all seinen Bestandteilen eine sehr breite Unterstützung in der Bevölkerung von Rapperswil-Jona erfahren. Gleichzeitig unterstützt die Bevölkerung damit auch die verschiedenen Zielsetzungen des Gesamtprojekts. Insbesondere die „Öffnung“ des Schlosses wird dazu führen, dass die Bevölkerung von Rapperswil-Jona endlich ihr Schloss „erobern“ darf – ihr Wahrzeichen.
Konstruktives Gespräch mit der Einsprecherschaft
Insgesamt sind drei Baugesuche eingereicht worden. Eines für die Baumassnahmen im Schloss, eines für die Baumassnahmen ausserhalb des Schlosses inkl. Buvette und ein weiteres für die Aussenbeleuchtung. Gegen die beiden erstgenannten Baugesuche sind keine Einsprachen eingegangen.
Beim Baugesuch „Aussenbeleuchtung“ reichte eine Einsprecherschaft – es handelt sich um eine Organisation, welche unter anderem das Ziel verfolgt, die natürliche Dunkelheit des Nachthimmels zu erhalten und nächtliche Landschaften zu schützen – Vorschläge im Zusammenhang mit dem Betrieb der Aussenbeleuchtung ein. Sehr erfreulich war, dass die Bedeutung einer Aussenbeleuchtung nicht bestritten wurde. Vielmehr solle eine einvernehmliche Lösung angestrebt werden. Die von der Organisation eingereichten Vorschläge wurden anfangs 2021 im Rahmen eines Gesprächs diskutiert. In der Folge wurde, auf übereinstimmender Basis, ein Betriebskonzept festgelegt.
Mit diesem zwischen Einsprecherschaft und Ortsgemeinde gemeinsam erarbeiteten Betriebskonzept können das öffentliche Interesse an einer Beleuchtung des städtischen Wahrzeichens und das öffentliche Interesse an einer Minimierung von Lichtemissionen in Einklang gebracht werden. Die Organisation hat in der Folge die Einsprache zurückgezogen.
Alle Baubewilligungen sind rechtskräftig
Im März 2021 wurden die Baubewilligen für die drei eingereichten Baugesuche erteilt. Dank der guten Vorbereitung und der umsichtigen Planung durch das Architektenteam, des Teams der Szenographen und der Fachplaner, welche im Rahmen der Projektierung mit den zuständigen Stellen von Stadt und Kanton St. Gallen im regen Austausch standen, sind in den Baubewilligungen keine Auflagen zu verzeichnen, welche eine Änderung des Projekts notwendig machen würden. Oder mit anderen Worten: Dasjenige Bauprojekt, welches den Stimmberechtigten von Ortsgemeinde und Stadt vorgestellt worden ist und Gegenstand des Baubewilligungsverfahrens war, kann realisiert werden.
1,55 Mio. Franken aus dem Lotteriefonds
Das Gesamtprojekt „Umbau und Neuinszenierung Schloss“ hat auch beim Kanton Anklang gefunden. Aus dem Lotteriefonds wird ein Gesamtbetrag von 1,55 Mio. Franken gesprochen, welcher sich aus drei Teilbeträgen zusammensetzt:
„Die Neupositionierung von Schloss Rapperswil in den Bereichen Ausstellung, Szenographie und Kulturbetrieb wird mit 1,25 Mio. Franken unterstützt. Die Renovationsmassnahmen an der historischen Bausubstanz werden von der kantonalen Denkmalpflege mit Fr. 225’000.– unterstützt. Den archäologischen Massnahmen stehen Fr. 75’000.– zur Verfügung. Der Gesamtbetrag von 1,55 Mio. Franken wird auf zwei Tranchen verteilt, sodass durch den Lotteriefonds für die zweite Jahreshälfte 2020 eine erste Tranche über Fr. 775’000.– finanziert wurde (L.20.2.01). Aus dem Lotteriefonds für die erste Jahreshälfte 2021 fliesst nun mit einem Beitrag von Fr. 775’000.– die zweite Tranche an das Projekt.“
Schloss-Betrieb bis Ende Sommer 2022
Nach dem Zeitplan, welcher den Stimmberechtigen im Herbst 2020 im Rahmen der Bürgerversammlung resp. Abstimmung mitgeteilt worden ist, hätten die Bauarbeiten im Sommer 2022 beginnen sollen. Ende 2021 wäre die Schliessung des Schlosses gewesen. Dadurch wäre das Schloss bis März 2022 teilweise und bis Sommer 2022 ganz leer gestanden. In der Verfeinerung der Zeitplanung hat sich gezeigt, dass gewisse Vorbereitungsarbeiten, wie etwa die Ausschreibungsphase, durchgeführt werden können, auch wenn das Schloss noch in einem (Teil-) Betrieb ist. Die eigentlichen Bauarbeiten würden dann ab Herbst 2022 starten. Dies wurde zum Anlass genommen, mit der Schloss Rapperswil Gastro GmbH, welche heute im Schloss Gastgeberin für verschiedenste Veranstaltungen ist, das Gespräch zu suchen.
In einem guten Gespräch konnte eine einvernehmliche Lösung gefunden werden: Die Schloss Rapperswil Gastro GmbH hat sich bereit erklärt, einen leicht eingeschränkten Betrieb bis Ende September 2022 aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig erlaubt dieser eingeschränkte Betrieb, gewisse Vorbereitungsarbeiten für den Umbau bereits zu veranlassen. Zudem ermöglicht der Verbleib der Schloss Rapperswil Gastro GmbH den
Rittersaal für die beliebten Konzerte und Veranstaltungen bis zum Sommer 2022 zu betreiben.
Wiedereröffnung Schloss im 2024
All diese erfreulichen Umstände lassen darauf schliessen, dass das umgebaute und neuinszenierte Schloss, wie im Zeitplan vorgesehen, im Jahre 2024 wiedereröffnet werden kann. Die nächsten Planungsschritte werden in absehbarer Zeit an die Hand genommen und die am Projekt Beteiligten werden mit Hochdruck am Ziel „Wiedereröffnung 2024“ arbeiten.