In Schmerikon stehen zwei grosse Wasserprojekte an. Ein Gastbeitrag von Gemeindepräsident Félix Brunschwiler.
Félix Brunschwiler Schmerikon
Félix Brunschwiler - Gemeinde Rapperswil

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Wasserbauprojekte stehen derzeit auf Gemeindegebiet an.
  • Am Aabach sollder Bachlauf ausgebaut und saniert werden.
  • Die Projekte würden dem Hochwasserschutz, dem Gewässerschutz und der Ökologie dienen.
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«Das Wasser ist ein freundliches Element für den, der damit bekannt ist und es zu behandeln weiss», schrieb Goethe. Und das vor über zweihundert Jahren. Dies ist in Schmerikon nicht alleine als Seeanstossende Gemeinde eine zu beachtende Weisheit.

Die Gefährdung kommt eher von den Fliessgewässern und den Hängen. Ältere Dorfbewohner mögen sich noch an den eindrücklichen Murgang von 1953 erinnern. Nach langanhaltenden Niederschlägen wurde die Erde «verflüssigt». Wellenartig daherwogende Massen ergossen sich vom Lanzenmoos talwärts .

Zwei Wasserbauprojekte stehen derzeit auf Gemeindegebiet an. Am Aabach soll zwischen Tobelaustritt und SBB-Brücke der Bachlauf ausgebaut und saniert werden.

Der Zustand der Uferbefestigungen ist ungenügend und die ökologischen Ansprüche weitestgehend unberücksichtigt. Die Mauern sind zu erneuern und der Bach soll mehr Raum erhalten.

Projekte Goldbergbach und Kürzibach

Beim Goldbergbach und beim Kürzibach ist eine Freilegung bei ihrem Weg durch das Siedlungsgebiet nicht möglich. Die bestehende Eindolung soll unter ganz erheblicher Kapazitätserweiterung in der Falllinie durch die Kirchgasse direkt zum See geleitet werden.

Eine Erneuerung mit Kapazitätserweiterung für den Kürzibach soll zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. In der Alten Eschenbacherstrasse sollen Objektschutzmassnahmen vorerst Abhilfe schaffen. Die Projekte dienen dem Hochwasserschutz, dem Gewässerschutz und der Ökologie.

Mit Rückblick auf die Geschehnisse vor bald siebzig Jahren, aber auch mit der Erkenntnis, dass das Wachstum unserer Siedlungen sowie die Veränderung unserer Landschaft und des Klimas dazu geführt haben, dass die Häufigkeit und die Folgen von Unwetter zugenommen haben, sind diese Projekte mit der gebotenen Dringlichkeit zu behandeln.

Öffentliches Mitwirkungsverfahren in Schmerikon

Der Gemeinderat lädt daher vom 2. bis zum 30. November 2020 die Anwohnerinnen und Anwohner der Bäche, die Betroffenen von möglichen Ausuferungen, aber auch die gesamte Öffentlichkeit ein, sich zu diesen Projekten im Rahmen von Mitwirkungsverfahren zu äussern. Einsicht und Meinungsäusserung können elektronisch auf einer eigens eingerichteten Internetplattform erfolgen. Jedoch auch im Ge-meindehaus liegen die Unterlagen auf.

Für das Mitwirkungsverfahren des Aabachs ist eine öffentliche Orientierung am 2. November 2020 vorgesehen. Anordnungen von Bund und Kanton zur Bekämpfung der Corona-Pandemie könnten diesem Ansinnen einen Strich durch die Rechnung machen.

Dies täte jedoch dem Vorhaben, das Mitwirkungsverfahren gleichwohl durchzuführen, keinen Abbruch. Gerade wegen der volkswirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie erscheint es dem Gemeinderat wichtig, dass Infrastrukturprojekte, unter Wahrung der demokratischen Spielregeln, möglichst zielgerichtet umgesetzt werden.

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