Wie die Gemeinde Eschenbach SG mitteilt, sieht das Budget 2023 eine moderate Steuersenkung von zwei Prozent auf 119 Prozent vor.
Tradition in der Gemeinde: Das Custorhaus in Eschenbach (SG).
Tradition in der Gemeinde: Das Custorhaus in Eschenbach (SG). - Nau.ch / Kilian Marti
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In den letzten zwei Jahren war die Finanzplanung der Gemeinde Eschenbach SG von pandemiebedingten Unsicherheiten geprägt.

Nun gestalten die sich abzeichnenden weltwirtschaftlichen Turbulenzen die Budgetierung erneut herausfordernd.

Trotz ungewisser Prognosen fiel der Jahresabschluss 2021 wiederum sehr positiv aus, sodass der Gemeinderat bereits im Frühjahr 2022 angekündigt hat, eine Steuersenkung zu prüfen.

1,5 Millionen Franken weniger aus Ressourcenausgleichsbeitrag

Leicht gebremst wird dieses Vorhaben durch eine Kürzung des kantonalen Ressourcenausgleichsbeitrags.

Aufgrund einmaliger, unvorhersehbarer Nachzahlungen ist die Steuerkraft der Gemeinde Eschenbach im Jahr 2021 merklich angestiegen.

Dieser Einmaleffekt führt dazu, dass die kantonalen Zuschüsse im Jahr 2023 deutlich tiefer ausfallen dürften als gewohnt.

Dadurch entgehen der Gemeinde gegenüber den Vorjahren knapp 1,5 Millionen Franken.

Gute Rechnungsergebnisse der vergangenen Jahre erlauben eine Steuersenkung

Dennoch scheint eine moderate Steuerreduktion aus heutiger Perspektive tragbar, sodass der Gemeinderat bei der Bürgerschaft eine Senkung um zwei Prozent auf 119 Prozent beantragt.

Die Senkung des Gemeindesteuerfusses beruht auf einer langfristigen und stabilen Finanzplanung und ist aus heutiger Sicht nachhaltig, ohne Leistungen und Angebote der Gemeinde zu schmälern.

Gerechtfertigt wird die Anpassung auch durch die regelmässig guten bis sehr guten Rechnungsergebnisse in den vergangenen Jahren und die deshalb vorhandenen Reserven.

Gemeindesteuerfuss weiterhin leicht über dem Durchschnitt

Der Sprung des Steuerfusses im Jahr 2013 ergibt sich durch die Gemeindevereinigung, nach welcher alle Ortsteile von einem tieferen Steuerfuss profitieren konnten.

Seither konnten die Gemeindesteuern auf das Jahr 2016 (127 Prozent) und auf das Jahr 2018 (121 Prozent) schon zweimal weiter reduziert werden.

Auch nach der nun bei der Stimmbürgerschaft beantragten Steuersenkung auf 119 Prozent dürfte der Gemeindesteuerfuss von Eschenbach weiterhin leicht über dem Durchschnitt aller Gemeinden im Kanton liegen (aktuell 114,5 Prozent).

Erneuter Reservenbezug geplant

Wiederum plant die Gemeinde mit dem Budget 2023 einen Bezug aus der Ausgleichsreserve von 1,5 Millionen Franken, was in etwa der vorübergehenden Kürzung des Ressourcenausgleichsbeitrags entspricht.

In den letzten drei Jahren wies die Gemeinde Eschenbach Überschüsse von gesamthaft 6,85 Millionen Franken aus.

Davon wurden 4,85 Millionen Franken in die Ausgleichsreserve eingelegt. So kann der für 2023 prognostizierte Aufwandüberschuss aus diesen Mitteln gedeckt werden.

Unter Berücksichtigung aller Positionen resultiert im Budget 2023 ein Defizit von 577'900 Franken, was erfahrungsgemäss mit einer sorgsam gelebten Ausgabepraxis aufgefangen werden kann.

Vor der Bürgerversammlung im Dezember 2022 findet ein Infoabend statt

Weitere Details folgen im Budgetbericht 2023, der Ende Oktober 2022 auf der Gemeindewebseite aufgeschaltet und Anfang November 2022 an alle Haushalte verteilt wird.

Die Bürgerversammlung findet am 1. Dezember 2022 um 20 Uhr in der Turnhalle Goldingen statt.

Am Montag, 21. November 2022, haben die Bürger zudem die Möglichkeit, sich am Infoabend in einem «unamtlicheren» Rahmen mit dem Gemeinderat auszutauschen.

Der Anlass startet ebenfalls um 20 Uhr und findet in der Aula des Oberstufenzentrums Breiten in Eschenbach statt.

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