Am Wochenende folgte gleich das nächste Hanner-HCO-Highlight und ein Titel für das Team.
Schweizermeistertitel Siegerfoto.
Schweizermeistertitel Siegerfoto. - HC Olten
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Im ersten Viertel war den Oltnerinnen die Nervosität noch anzumerken. Viele der jungen Spielerinnen waren das erste Mal an einem so wichtigen Finalturnier dabei. Fehlende Konzentriertheit und vermeidbare Fehler führten zu einigen Luzerner Torchancen. HCO-Keeperin Hanna Studer war aber auf ihrem Posten und verhinderte den frühen Luzerner Führungstreffer. Im zweiten Viertel legten die talentierten Oltner Technikerinnen ihre Zurückhaltung ab und zeigten, was sie draufhaben. Die Kugel wurde mit vielen Kontakten und attraktivem Kurzpassspiel von der Verteidigung übers Mittelfeld nach vorne in den Kreis gespielt, wo die Oltner Stürmerinnen Flurina Conz, Nora Wintenberger und Ursina Fazis ganze Arbeit leisteten. Sie sorgten mit ihren Toren für eine beruhigende 3:0 Halbzeitführung.

Zweite Halbzeit

In der zweiten Halbzeit zeigten die Oltnerinnen weiter hervorragende Teamarbeit. Nora Wintenberger nutze die Oltner Feldüberlegenheit im 3. Viertel mit einem weiteren Treffer zum vorentscheidenden 4:0. Die Luzernerinnen setzten nun alles auf eine Karte und ersetzten 6 Minuten vor Schluss ihre Torhüterin durch eine zusätzliche Feldspielerin. Der HCO liess sich aber nicht aus dem Konzept bringen. Im Gegenteil, durch ein Eckentor von Captain Steffi Weber und einem sehenswerten Solo von Mittelfeldmotor Diana Hoxhaj erhöhten die Oltnerinnen bis Spielende noch auf 6:0. Eine klasse Leistung der jungen HCO-Ladies! Der Sieg war auch in dieser Höhe verdient.

Im zweiten Halbfinal besiegte Rotweiss Wettingen die Gastgeberinnen Black Girls Genf ebenfalls klar mit 5:0. Damit kam es zum erwarteten Finale zwischen Qualifikationssieger Wettingen und den zweitplatzierten Oltnerinnen. Der HCO konnte als einziges Team die Aargauerinnen in der laufenden Saison einmal bezwingen. Jedoch setzte es im letzten Qualifikationsspiel vor dem Finalturnier eine klare 2:9 Niederlage für die Oltnerinnen ab. Man durfte also über den Spielverlauf im Finale gespannt sein - in solchen «Alles oder Nichts» Spielen gelten ja bekanntlich andere Gesetzte…

Final HC Olten - RW Wettingen 2:1 n. Shootout (Halbzeit 1:1, reguläre Spielzeit 1:1) Sonntag, 13.06.2021

Die Oltnerinnen starteten nach der Topleistung im Halbfinale gegen Luzern mit viel Selbstvertrauen und entsprechend druckvoll ins Spiel. Aber Rotweiss hielt wie erwartet von Anfang an dagegen. Die engagierte Spielweise der Oltnerinnen wurde bereits im ersten Viertel belohnt. Filigrantechnikerin Dunja Härtsch brillierte in einer Wettinger Druckphase nach einer schönen Einzelleistung mit einer satten argentinischen Rückhand und brachte ihre Farben mit 1:0 in Führung. Die HCO-Damen waren im Vergleich zum Spiel gegen RWW vor einer Woche nicht wieder zu erkennen und spielten weiter frech nach vorne. Die Rotweissen schienen aber vom Gegentreffer nicht sonderlich beeindruckt und erarbeiteten sich zahlreiche Torchancen, vor allem 8 Kurze Ecken, die aber allesamt ungenutzt blieben. Kurz vor der Halbzeit gelang ihnen dann doch der verdiente Ausgleichstreffer zum 1:1.

Die von Coach Marcus Ventar auch nach der Pause sehr gut eingestellten Oltnerinnen wurden durch den Gegentreffer nicht verunsichert und es ging im gleichen Stil mit einem hochstehenden Hockeyspiel und offenem Schlagabtausch weiter.

Druck wurde erhöht

Gegen Ende der regulären Spielzeit vermochten die Wettingerinnen den Druck zu erhöhen und konnten weitere Ecken herausholen, die aber allesamt abgelaufen oder von der grossartig aufspielenden HCO-Keeperin Hanna Studer gehalten wurden. Leider verletzte sich HCO-Spielmacherin Lea Kim kurz vor Schluss unglücklich am Knie, aber auch dieser kurze Schock brachte die Oltnerinnen nicht mehr aus dem Konzept. Es blieb bis zum Schlusspfiff beim 1:1 und das Shootout musste also über die Vergabe des Schweizermeistertitels entscheiden.

Die letzte Shootout-Entscheidung gegen RWW ging bekanntlich gut für den HCO aus. Dieses Mal lagen die Nerven bei allen Schützinnen blank und die beiden Torhüterinnen liefen zu Hochform auf.

Von den ersten 5 Versuchen auf beiden Seiten fand nämlich keiner den Weg ins Tor, also musste auch das Shootout in die Verlängerung, in der RWW nun beginnen konnte. Die 6. Schützinnen waren wiederum weder für den HCO noch für RWW erfolgreich. Auch den 7. RWW-Versuch konnte die magistrale HCO-Keeperin Hanna Studer parieren. Nun trat Jungtalent Flurina Conz für die Oltnerinnen an… eiskalt netzte sie zum Meistertitel für den HCO ein - der Jubel grenzenlos, Emotionen pur, unbeschreibliche Gefühle. Eine schöne Geschichte für das junge Team, das wohl noch eine grosse Hockey-Zukunft vor sich hat.

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